Auslöser der aktuellen Krise der etwa 35.000 Ferkelerzeuger in Deutschland seien neben den sehr niedrigen Ferkelpreisen in einer Größenordnung von etwa 35 €/Ferkel sehr hohe Kosten für Futtergetreide, das sich gegenüber dem Vorjahr um rund 80 % verteuert hat. Vor dem Hintergrund dieser Preisentwicklung für Futter benötigen Ferkelerzeuger etwa 55 bis 60 €/Ferkel. Präsident Möllers: „Auf den Ferkelerzeugerbetrieben wird derzeit regelrecht „Geld verbrannt“. Ein durchschnittlicher Familienbetrieb verliert heute schätzungsweise 12.000 bis 15.000 € im Monat“. Umso wichtiger seien nun günstige Liquiditätshilfedarlehen für Betriebe, die existenzgefährdende Umsatzeinbußen und Kostensteigerungen zu verzeichnen hätten.
Vor wenigen Tagen haben die Verbände der Vieh- und Fleischwirtschaft in einer gemeinsa-men Erklärung festgestellt, dass die Schweine haltenden Betriebe nur dann aus der Talsohle herauskommen, wenn die Verbraucherpreise für Schweinefleisch und die Erzeugerpreise für Schlachtschweine an die Aufwärtsentwicklung anderer Nahrungsmittel angepasst werden. Darüber hinaus sei es, so Möllers, dringend notwendig, die stark wachsenden Märkte in Asien stärker in den Blick zu nehmen. Insbesondere in China sei aufgrund des zunehmenden Wohlstandes eine stetig wachsende Nachfrage nach Schweinefleisch zu registrieren, die aus eigener Erzeugung nicht zu decken ist. Der WLV-Präsident appelliert deshalb an Land-wirtschaftsminister Horst Seehofer, Veterinärverhandlungen auf höchster Ebene schnellstmöglich mit China aktiv zu führen, um zu Ergebnissen zu kommen, die den Export von Deutschland nach China möglich machen. Seehofer habe dies bei seinem Amtsantritt zugesagt. Fortschritte seien bislang aber nicht zu erkennen gewesen.