Dr. Thomas Hummel (Jahrgang 1968) hat von 1989 bis 1995 Biologie an der Universität Köln studiert und von 1995 bis 1998 dort am Institut für Entwicklungsbiologie seine Dissertation in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christian Klämbt angefertigt. 1998 ging er mit Prof. Klämbt von Köln nach Münster. Dort war er für etwa ein Jahr Assistent am Lehrstuhl für Neurobiologie, bevor er für einen Postdoktorandenaufenthalt (1999-2002) an das Howard Hughes Medical Institute, University of California, Los Angeles, ging. Seit 2003 beschäftigt sich Dr. Hummel als Leiter einer wissenschaftlichen Nachwuchsgruppe am Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie der Universität Münster mit der molekularbiologischen Analyse der Entwicklung des Nervensystems.
Dabei interessiert er sich speziell für synaptische Verschaltungen, zum Beispiel innerhalb des Geruchssystems von Drosophila. Das Gehirn dieser Fliege dient als experimentelles Modellsystem, das zwar relativ einfach aufgebaut ist, aber dennoch sehr ähnliche Verschaltungsprinzipien besitzt wie das menschliche Gehirn. Das Projekt ist Teil des Sonderforschungsbereichs "Molekulare Zelldynamik: Intrazelluläre und zelluläre Bewegungen". Dr. Hummel hat beachtete Arbeiten in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht. Er hat zudem bereits verschiedene Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter 2003 den neurowissenschaftlichen Nachwuchspreis des Wissenschaftsministeriums NRW.
Dr. André Schirmeisen (Jahrgang 1991) hat von 1990 bis 1995 an der RWTH in Aachen Physik studiert. Seine Doktorarbeit hat er von 1996 bis 1999 in Montréal/ Kanada an der McGill University im Bereich der Festkörperphysik angefertigt. Nach einem "Intermezzo" als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group in Düsseldorf ist er seit 2001 Leiter einer wissenschaftlichen Nachwuchsgruppe am Physikalischen Institut/Center for NanoTechnology der Universität Münster. Dr. Schirmeisen beschäftigt sich dort sehr erfolgreich mit Fragen zum Gebiet "Nanomechanik/Nanotribologie" und untersucht verschiedene Aspekte von Reibungsprozessen auf atomarer bzw. molekularer Basis. Dazu nutzt er vielfältige Techniken der Nanoanalytik.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Ionenleitfähigkeit in nanoskaligen Volumina. Dr. Schirmeisens wissenschaftliche Bandbreite reicht von der Behandlung grundsätzlicher Fragen der Oberflächenphysik mit atomarer Auflösung bis hin zu praktischen Anwendungen, die in einer Patentanmeldung gemündet haben. Seit 2006 ist Dr. Schirmeisen Projektmitglied des Sonderforschungsbereichs "Ionenbewegung in Materialien mit ungeordneten Strukturen - vom Elementarschritt zum makroskopischen Transport". Eine Reihe von Publikationen in erstklassigen Journalen bezeugen den hohen Stellenwert seiner Arbeit.
Bei der feierlichen Preisübergabe am 4. Juni im Haus der Sparkasse Münsterland Ost erläutert die beiden münsterschen Nachwuchswissenschaftler im Gespräch mit der Mannheimer Wissenschaftsredakteurin Dr. Stefanie Seltmann ihre Forschungsarbeiten, bevor Ludger Rethmann, Vorstandsmitglied des Förderkreises, die Preisurkunden überreichte. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird von der Gesellschaft zur Förderung der WWU Münster seit 1980, dem Jahr des 200jährigen Bestehens der Universität Münster, jährlich an junge Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten vergeben.