Den Unterschied zwischen Schottland und Österreich kennt Morfi, das Murmeltier und Wahrzeichen des Gasthofes am Großglockner, freilich nicht. Die Teilnehmer des 'Vertical Tasting' dafür umso besser: Mehr als 40 Gäste pilgerten am Wochenende auf rund 2.300 Höhenmeter, um einen Abend im Stil schottischer Kultur zu genießen. Im Zentrum der Genussreise zwischen Pinzgau und der britischen Insel stand dabei die schottische Gaumenfreude schlechthin - Whisky.
Der 'Whisky Circle Pinzgau' hatte auf Österreichs höchsten Berg geladen, um die besten Tropfen der 'Glenfarclas'-Distillerie in großer Runde zu verköstigen. Der Einladung waren nicht nur viele Einheimische mit einer Vorliebe für das 'flüssige Gold' gefolgt, sondern auch deutsche Whiskyfans nahmen bis zu 500 Kilometer Anfahrt auf sich, um beim höchsten Tasting Österreichs dabei zu sein. Die mit Abstand weiteste Anreise bewältigte jedoch Ian McWilliam: Der waschechte Schotte kam direkt aus seinem Heimatland und führte als Repräsentant der renommierten Brennerei durch den Abend.
Mitgebracht hatte McWilliam etliche Destillate aus dem traditionsreichen Familienbetrieb von der Insel, denn verkostet wurden an diesem Abend ausschließlich Produkte aus dem Haus 'Glenfarclas' - 'Vertical Tasting' eben. Edle zwölf bis 25 Jahre alte Tropfen kamen im hochalpinen Ambiente auf den Tisch. Absoluter Höhepunkt der Auswahl vollmundiger Whiskys: der 1972 Vintage! Ihn gibt es nur in streng limitierter Auflage, schließlich gehört er zum Besten, was das schottische Traditionshaus je produziert hat. Auch deshalb ist 'Glenfarclas' 2006 bereits zum vierten Mal in Folge zur 'Distillerie des Jahres' gekürt worden.
McWilliam und den Gästen des 'Whisky Circle Pinzgau' war dieser Tropfen ein sichtliches Fest. Doch mindestens ebenso einzigartig ist der Geschmack eines weiteren 'Glenfarclas'-Erzeugnisses: Gereift im Sherryfass ist der '105' der stärkste je abgefüllte Whisky der Welt. Dieses Prädikat hat dem Tropfen gar einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde verschafft - was die dürstenden Kehlen im Gasthof Fuscherlacke freilich nicht davon abhielt, auch dieses Unikum mit Wonne zu verkosten.
Zur schottisch-österreichischen Völkerverständigung trugen jedoch nicht nur die vielen brillanten Destillate bei. Mit Kapressknödelsuppe und Schweinefilet auf Blätterteig ließ Haslinger die Vorzüge beider Nationen endgültig miteinander verschmelzen. Und als der Mankeiwirt zum Abschluss die Spezialität des Hauses, Kaiserschmarrn mit Heidelbeeren und Vanilleeis, auftafelte, fühlte sich auch Murmeltier Morfi wieder ganz und gar heimisch.
Der Whisky-Circle Pinzgau wurde im Jänner 2007 von Erwin Deutinger, Hans-Peter Hochstaffl, Armin Heger und Rainer Edlinger gegründet. Ziel der Vereinstätigkeit ist eine Sensibilisierung für hochwertige Whiskyprodukte zu erreichen. Weitere Informationen sind unter www.whisky-circle.info abrufbar.