Von einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (kurz: ADHS) sind in Deutschland etwa 500.000 Kinder und Jugendliche betroffen, Jungen dabei drei- bis viermal mehr als Mädchen. Oft sind diese Kinder ruhelos und impulsiv und leiden unter Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten. Auf Grund ihres Verhaltens kommt es häufig zu problematischen Situationen in der Familie und an Schulen.
Es existieren viele Missverständnisse in Bezug auf diese Störung. Besonders Eltern haben mit Vorurteilen zu kämpfen, dass sie die Kinder einfach nur schlecht erziehen oder mit zu vielen Süßigkeiten füttern und damit Unruhe fördern.
Ein Team aus Wissenschaftlern der Universität Cardiff in Wales entdeckte nun, dass die Ursache für das so genannte Zappelphilipp-Syndrom genetisch bedingt ist. Sie verglichen die genetische Struktur von 366 ADHS Kindern mit der DNA von 1047 Menschen die nicht an dieser Störung leiden. Die Forscher fanden heraus, dass 15 Prozent der betroffenen Kinder deutliche und seltene Veränderungen in der DNA aufwiesen, dahingegen es bei den Gesunden nur sieben Prozent waren. Bei hyperaktiven Kindern liegen demnach bestimmte Abschnitte der DNA, die so genannten Genkopiezahlvarianten (CNV), entweder in doppelter Ausführung vor oder fehlen ganz.
Studienleiterin Prof. Anita Thapar sagte gegenüber der Presse, dass die Studie zweifelsfrei den Einfluss von Genen auf die Erkrankung beweise. So müssten, nach Meinungen von Thapar, andere Forscher, die die Gründe für ADHS in Umwelteinflüssen oder Erziehungsfehlern gesucht haben, erkennen, dass die Annahme fehlerhaft ist.
Die Wissenschaftler machten allerdings auch deutlich, dass noch viel Arbeit bevorstehe, ehe die psychische Störung vollständig verstanden werden könne. Kate Langley, eine der Studienautoren, räumte zudem ein, dass die Untersuchung des Erbguts auf CNVs allein nicht ausreiche, um festzustellen, ob ein Kind oder Jugendlicher an ADHS leide.
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