Die „H70“-Studie startete im Jahr 1971. Sie enthält Daten und Informationen der kognitiven Fähigkeiten von 70-Jährigen, die die Wissenschaftler dann mit einer späteren Demenzerkrankung in Verbindung setzten. Außerdem wurde untersucht, ob sich die Symptome von Demenz über die Generationen hinweg änderten. Im Rahmen dieser Studie nahmen 70-Jährige an Tests teil, die das Gedächtnis, die Sprache, das räumliche Bewusstsein und die Logik überprüften. Die jüngsten Ergebnisse wurden in der amerikanischen Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht.
Bisher wurden fünf Kohorten durchgeführt. Beim Vergleichen der Ergebnisse der unterschiedlichen Jahrgänge fiel den Forschern auf, dass die 70-Jährigen, die im Jahr 1930 geboren und im Jahr 2000 untersucht worden sind, eine bessere Leistung in den Intelligenztests erzielten, als die Gruppe die 1901/02 geboren sind. Zudem gab es keine Unterschiede in den Test-Ergebnissen der 70-Jährigen, die im Jahr 2000 geprüft wurden, zwischen denen, die eine Demenzerkrankung entwickelten und denen, die im Laufe der nächsten fünf Jahre eine solche Krankheit nicht aufwiesen. Im Gegensatz dazu zeigten viele der Gruppe der 1901/02 Geborenen in den Tests von 1971 bereits erste Anzeichen von Demenz.
Dr. Simona Sacuiu von der Sahlgrenska Universität führt diese Entwicklung auf bessere prä- und neonatale Versorgung, höheres Bildungsniveau, bessere Ernährung und bessere Behandlungsmöglichkeiten von Bluthochdruck und anderen vaskulären Erkrankungen zurück. Außerdem tragen auch die höheren intellektuellen Anforderungen der heutigen Gesellschaft zu den besseren Leistungen in den Intelligenztests bei. Nach Aussagen von Dr. Sacuiu gehört der ständige Zugriff auf moderne Technologien, wie Fernseher oder Internet, mittlerweile zum täglichen Leben dazu. Das Gedächtnis muss auf diese Weise ständig Leistung bringen.
Wie die Studie zeigt, tragen eine gesunde Ernährung und die moderne medizinische Versorgung zu einer optimalen kognitiven Leistungsfähigkeit bei. So genanntes „Brain Food“ zeigt den Zusammenhang zwischen ausgewogener Ernährung und einer guten Gedächtnisleistung. Intelligenz kann also auch durch den Magen gehen. So erhöhen beispielsweise Nüsse die Konzentration. Dies wird vor allem durch die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren erreicht. Aber auch das Vitamin B1 ist wichtig für das Gehirn. Es kommt vor allem in Bierhefe, Vollkornbrot und Fisch vor. Außerdem hilft „Brain Food“ nicht nur dabei sich geistig und körperlich fit zu halten, sondern wirkt sich zudem positiv auf Stimmung, Schlaf und Aktivitäten im Alltag aus.