Den Titel "Hauptstadt der Kite-Sufer" beanspruchen weltweit verschiedene Städte für sich. Long Beach auf der Long Beach Peninsula ist diesem Titel vielleicht etwas näher als andere Orte: Das Städtchen beherbergt mit dem World Kite Museum and Hall of Fame das weltweit einzige Kite-Museum und ist zudem Gastgeber eines der unter Profis renommiertesten Kite-Surfing Wettbewerbe der Welt. Jedes Jahr findet hier das farbenfrohe Washington State International Kite Surfing Festival in der dritten Augustwoche statt.
Kitesurfen vereint verschiedene Boardsportarten in sich. Auf einem Brett, ähnlich einem Surfbrett, lässt sich der Kiter mit einem Lenkdrachen über das Wasser ziehen. Der Wind verleiht dem Drachen einen starken Auftrieb, und so vollbringt der Surfer extreme Sprünge - je nach Wind und Können lassen sich bis zu 40 Meter hohe Stunts mit dem Board vollführen. Auch für Zuschauer ist das Kitesurfen schön anzusehen: Die bis zu 20 Quadratmeter großen Segel bieten einen faszinierend bunten Anblick am Himmel.
Wer beim Washington State International Kite Surfing Festival gewinnt, der kann sich wahrlich als Herrscher über Wasser, Luft und Wind bezeichnen. Dem Publikum stockt bei den halsbrecherischen Tricks der Teilnehmer häufig der Atem: Geübte Bodydrags schräg gegen den Wind (der Kiter lässt sich auf dem Bauch liegend hinter dem Board über das Wasser ziehen, nur Könner vermögen einen Kurs schräg gegen den Wind zu halten), gewagte Backloops (der Kopf geht nach unten, die Füße des Kiters erreichen mit dem Brett mindestens Kopfhöhe) und erstaunliche Hangtimes (die Zeit, die der Kiter während eines Tricks in der Luft ist) - auf der Long Beach Peninsula treffen sich im August die Profis der Szene und kiten, was das Zeug hält.