Eine Ausstellung im Wien Museum Karlsplatz
Pressegespräch: Mittwoch, 6. Februar 2008, 10.00 Uhr Eröffnung: Mittwoch, 6. Februar 2008, 18.30 Uhr Ausstellungsort: Wien Museum Karlsplatz, A-1040 Wien Ausstellungsdauer: 7. Februar bis 4. Mai 2008 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Tradition und westlicher Einfluss
In kaum einem Land hat sich die Verstädterung so rasch entwickelt wie in Japan. Nagoya ist dafür ein Paradebeispiel: Vor 400 Jahren als feudale Burgstadt gegründet, in der zehntausende Samurai lebten, liegt die viertgrößte Stadt Japans heute inmitten einer dicht besiedelten Industrieregion mit rund 8 Millionen Einwohnern, in der Konzerne wie Toyota oder Brother beheimatet sind. Der rasante Wandel japanischer Stadtkultur zwischen Tradition und westlichem Einfluss ist Thema einer Ausstellung, die außergewöhnliche und kostbare Exponate nach Wien bringt, von Kunstschätzen bis zu Zeugnissen des urbanen Alltags.
Von der Samurai-Stadt in die Moderne
Nagoyas Geschichte begann 1610 mit dem Bau einer Burg durch die mächtige Tokugawa-Dynastie und der Umsiedlung von rund 90.000 Menschen aus einer anderen Burgstadt. Die neue Schachbrett-Stadt wurde zu einem blühenden Zentrum der Edo-Epoche. Wandschirme mit Seidenmalerei und detailreiche Bildrollen erzählen vom Stadtleben jener Zeit. Gezeigt wird auch die traditionelle Herstellung von Schwertern und Batik-Stoffen. Bis zur Meiji-Restauration war Japan von der Welt abgeschottet. Um 1870 öffnete sich das Land, mit forcierter Industrialisierung, westlichem Kalender und Übernahme neuester Technologien und Infrastruktur. Schnell wandelte sich Nagoya zur modernen Großstadt, geprägt von Fabriken, Kaufhäusern und Unterhaltungskultur. Um 1930 hatte Nagoya bereits mehr als eine Million Einwohner. 1945 zerstörten US-Bombardements weite Teile der Stadt, die das wichtigste Zentrum der japanischen Rüstungsindustrie war.
Endlose Stadtlandschaft
Mit dem Wiederaufbau entstand eine großzügige Rasterstadt internationalen Stils, die keine Rücksicht auf alte Siedlungsstrukturen nahm. Heute präsentiert sich die Stadtlandschaft als scheinbar endlose Abfolge von Zentren und Peripherien, spektakuläre Hochhäuser gibt es erst seit einigen Jahren. Nagoya ist heute noch eine exemplarische Autofahrerstadt, hat aber mittlerweile Maßnahmen zur ökologischen Trendwende gesetzt und gilt in Japan als "Musterstadt der Mülltrennung".
Mehr Informationen unter http://www.wienmuseum.at/...