In diesem Jahr gab es reichlich Nachwuchs im weißen Rudel, allein 7 Kälber wurden geboren, von denen aber eines am 14.06.07 mittags ganz untypisch allein, ohne Deckung und abseits dalag, was die Aufmerksamkeit der Tierpfleger auf sich zog. Das Tier war von seiner Mutter nicht angenommen worden, kam in die Tierpflegestation und die Untersuchung ergab, dass es aufgrund einer Fehlstellung der Beine nicht richtig stehen und daher auch nicht am Euter der Mutter hätte trinken können. Vielleicht war es deshalb verlassen worden. Der Zustand des Kälbchens war gar nicht stabil, es hatte eine Unterkühlung und wurde von den besorgten Tierpflegern und Geschäftsführer Wolf-Gunthram Frhr. v. Schenck ab sofort rund um die Uhr betreut. Über Tag kümmerte sich die Tierpflege stündlich um das weiße Kalb, das wie jedes Jungtier zusätzlich auf dem ohnehin hellen Fell noch schneeweiße Tupfen trug und daher den Namen „Flöckchen“ bekam. Nach Dienstschluss wurde das Tier mit nach Hause genommen, und auch nachts brauchte es alle zwei Stunden seine Milchnahrung aus der Flasche. Dank der Intensivpflege ging es „Flöckchen“ nach drei Wochen gut, es trank regelmäßig und die Probleme an den „Läufen“ hatten sich weitgehend gebessert.
Jetzt, wo das Tier kräftig genug ist und schon große Sprünge machen kann, wird es tagsüber zu seinem Rudel gebracht, damit es nicht ausschließlich auf den Menschen geprägt ist und später als erwachsenes Tier in den Familienverband aufgenommen werden kann. Noch ist „Flöckchen“ ihren Artgenossen gegenüber zurückhaltend und zieht es vor, sich in Besuchernähe am Gehegezaun aufzuhalten. Auch steht es noch unter ständiger Beobachtung eines Tierpflegers, der eingreifen könnte, falls eines der anderen Muttertiere das ihm unbekannte Kalb attackieren sollte. Abends wird es wieder in den vertrauten Stall gebracht und genießt so eine liebevolle Rundumbetreuung durch die Tierpflege.
„Flöckchen“ ist allen ans Herz gewachsen, wird sich hoffentlich bald in seinem Rudel wohlfühlen, aber die Zutraulichkeit den Menschen gegenüber wird es sein Leben lang beibehalten.