Ludwig Stiegler (SPD), Stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion und Bayerischer Landesvorsitzender, verteidigte bei ANNE WILL den Beschluss der SPD zur Altersteilzeit: "Das Modell der Altersteilzeit meinen wir bitterernst." Es sei ein Detail eines umfassenden Programms zur "Lebbarkeit" der Rente mit 67. Dazu gehöre die "Humanisierung der Arbeitswelt, Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit, lebenslange Weiterbildung, Teilrente ab 60. Also eine Vielzahl von Maßnahmen, die den Menschen den Schrecken vor der Rente mit 67 nehmen. Deshalb ist diese Altersteilzeit ein Baustein in einem ganzen Gebäude."
Christine Haderthauer (CSU), Generalsekretärin, hält das SPD-Modell zur Altersteilzeit für unsozial: "Wir haben drei Gruppen. Wir haben die, die nicht mehr können, die, die sagen, ich will nicht mehr, und dann haben wir Unternehmen, die ihre Personalstruktur sanieren wollen. Jetzt sagen Sie mir bitte für die zweite Gruppe, die nicht mehr will, und die dritte Gruppe, warum das von den Geldern eines jeden Beschäftigten, von dem Krankenpfleger, von der Metzgereifachverkäuferin, von jedem mitfinanziert werden soll. Das ist keine Aufgabe der Bundesagentur, und das ist unsozial, das von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mitfinanzieren zu lassen."
Klaus Wiesehügel, Bundesvorsitzender IG Bauen-Agrar-Umwelt, hält die Altersteilzeit nicht für eine ausreichende Lösung: "Die Rente mit 67 war ein Fehler. Es ist mit Altersteilzeit nicht heilbar." SPDMitglied Wiesehügel empfahl seiner eigenen Partei, "es deutlich zu sagen, was sie intern ja schon tut: Die Rente mit 67 war ein Fehler. Deswegen liegen wir bei den Umfragen soweit im Keller."