Als führender Qualitätswettbewerb für Biowein fand der 9. internationale bioweinpreis vom 29. Juni bis 2. Juli 2018 mit einer breiten internationalen Beteiligung statt. Bei einer bisher nicht erreichten Ländervielfalt und der Beteiligung von 289 Weingütern und Weinen aus 28 Ländern erreicht der Award mit über 1000 eingereichten Weine eine große Relevanz für die Bewertung der erreichten Qualitäten in den wichtigsten Anbaugebieten der Weinwelt. Neu dabei waren in diesem Jahr erstmals auch Weine aus Belgien, Chile, Liechtenstein, Luxemburg und Malta.
Die Verkostung erfolgte erneut unter der Leitung des Sensorik-Experten Martin Darting. Initiiert und organisiert von der WINE System AG, wurden die eingereichten Bioweine von 38 ausgebildeten Qualitätsprüfern verkostet, die gemäß des PAR®-Standards jeden Wein in Dreier-Teams auf Basis seiner Inhaltstoffe sensorisch analysieren und bewerten. Zu den am stärksten vertretenen Weinländern zählt neben Deutschland, Italien, Österreich und Spanien auch erneut China. 52 - und damit 4,8% - der eingereichten Weine wurden mit „Großes Gold“ (96 bis 100 Punkte) ausgezeichnet.
Das komplette Ranking inklusive PAR-Dokumentationsbögen ist ab sofort unter www.bioweinpreis.de abrufbar.
Großes Gold für 12 Länder – exzellente Qualität aus einer Vielzahl der Teilnehmerländer
Nach Italien in 2017 führten in diesem Jahr deutsche Weine – und zwar ausschließlich über ihre hohe Klasse im Segment der Weißweine - mit 11 Prämierungen für „Großes Gold“ das Ranking der Besten an. Italien teilt die weiteren Spitzenpositionen mit Österreich.
Insgesamt 7 Weine konnten mit 98 von möglichen Hundert Punkten ausgezeichnet werden. Bei den Rotweinen erreichte dies das mexikanische Weingut Casa Madero mit dem „2015er Casa Madero Cabernet Sauvignon Organico“ – aus biodynamischem Anbau. Alle 4 eingereichten mexikanischen Weine erreichten Spitzenwertungen.
Unter den „Großes Gold“- Weinen wurde z.B. über den „2011er Chardonnay Aurum Qualitätswein“ von Hirschmuggel diskutiert, der markant die Qualitäten der Österreichischen Weine anführt. Bei den 11 höchstprämierten deutschen Weißweinen sticht der „2017er Weißburgunder Spätlese trocken“ vom Weingut Jürgen Walz hervor.
Erneut fanden besonders einige Dessertweine die besondere Würdigung der Jury mit Großem Gold. Von den 6 höchstprämierten Weinen ist der „2012er Montefalco Sagrantino Passito DOCG“ von Antonelli mit 98 Punkten hervorzuheben.
Vier Schaumweine aus vier verschiedenen Ländern konnten zur höchsten Bewertung gelangen. Dabei nimmt der „2017er Riesante – Rheinriesling“ - ein Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure vom BioWeinGut Sigrid & Erwin Lehner – mit 98 PAR-Punkten den Spitzenplatz ein. Aber auch Produkte aus Großbritannien, Italien und Frankreich erzielten hier beste Bewertungen.
Die Jury berichtet: Viele neue Winzer - Verkostung vom Jahrgang geprägt – Qualität und Kreativität durchgängig auf hohem Niveau
Martin Darting berichtet von den Eindrücken der Jury: „Die hohe Qualität der Arbeit der Winzer und die Besonderheiten der verkosteten Jahrgänge haben unseren Gesamteindruck geprägt.“ Besonders gefreut haben sich Initiatoren und Juroren über viele neue Winzer, die in diesem Jahr dabei waren.
„Wir haben viele unterschiedliche neue Ideen und Stile in der Weinbereitung erkannt. Die Winzer sind bereit Neues zu kreieren und umzusetzen sowie wichtige Impulse zu setzen“ ergänzt der Sensorik-Experte.
Von schwefelfrei, unfiltriert, über reduktive Maischestandzeiten bis zur Sur Lie, waren alle Kombinationen erkennbar und für die Verkostung zeigte sich ein großes Spektrum.
So gab es zwischen genialen Ergebnissen auch manchen zweifelhaften Wein und viele die durchaus sehr interessante Nuancen hatten.
Die Vielfalt erschwert es den Juroren solche Weine vorgefertigten Kategorien zuzuordnen. Daher gilt in der angewandten PAR Systematik mehr und mehr die sogenannte kausale Ableitungssensorik. Es gilt also zu verstehen warum ein Wein genau dieses konkrete Geschmackserlebnis erzeugt.
Die Individualprüfung nach Herkunft und Stil, wurde dadurch dieses Jahr nochmals deutlich erweitert und die Ergebnisse noch genauer differenziert.
Martin Darting: „Die aktuell verkosteten Jahrgänge haben in den verschiedenen Regionen wieder deutlicher den Wein geprägt. So gab es in Italien hervorragende Bedingungen in Sizilien, ebenso wie im Veneto. In Spanien war das Bild dagegen eher einheitlich und dadurch schwer im Rahmen der Originalität zu beurteilen.“
In der neuen Welt sind „Winemaker“ Einheiten noch zu erkennen aber auch hier besinnt man sich auf das „Terroir“ und entwickelt Ideen teils extreme Bedingungen im Wein widerzuspiegeln – und das oft mit super Ergebnissen.
In Deutschland ist die Mehrheit der vorgestellten Weine noch sehr auf Frucht getrimmt, aber gerade in Betrieben mit Generationenwechsel merkt man die zunehmende Liebe zum Handwerk und schärft sein Bewusstsein weg von Sortentypizitäten mehr in Richtung Lagensspezifikationen. Dies ist besonders in Franken und Württemberg erkennbar.
Sehr schön ist im Gesamtbild der Verkostung zu erkennen, dass die Biowinzer zu den Mutigen gehören, die es wagen gegen Marketingtrends und feste Branchenmeinungen ihren eigenen Weg zu gehen und so für eine komplexe Vielfalt und reichhaltige, abwechslungsreiche Weinkultur sorgen.
Das Team des internationalen bioweinpreis 2018 meint: „So macht Weintrinken wieder Spaß!“
Das vollständige Ranking sowie weitere Informationen gibt es unter www.bioweinpreis.de.
Martin Darting ist ausgebildeter Winzer, Sensorik-Experte und Initiator des BioFach Weinpreises. Er ist Entwickler der PAR®-Verkostungsmethode und arbeitet als önologischer Berater im Qualitätsmanagement für Winzer und Weingüter, als Dozent in der Aus- und Weiterbildung und ist Verkostungsleiter bei den internationalen Qualitätswettbewerben der WINE System AG.
www.martin-darting.de