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Pragmatismus und Sachlichkeit

Seele: "EU braucht dringend neue Russland-Strategie" / Europa sollte Chance für Dialog nach Wahlen nutzen

(lifePR) (Berlin, )
Die Europäische Union sollte ihre Beziehungen zu Russland schleunigst neu ordnen. "Denn die EU braucht eine strategische Partnerschaft mit Russland", sagte Rainer Seele, Sprecher der Geschäftsführung der WINGAS GmbH am Dienstag auf der internationalen Konferenz "Energiedialog Russland - EU: Perspektiven der Gaswirtschaft" in Berlin. Dabei gehe es nicht nur um die sichere Versorgung Europas mit Öl und Gas, auch in der internationalen Außen- und Sicherheitspolitik könnten wichtige Entscheidungen nicht ohne Russland als ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat getroffen werden. Für die EU biete sich nach einer Phase der Abkühlung und Verunsicherung die Möglichkeit, tatsächlich wieder ins Gespräch zu kommen. "Wenn wir Europäer nicht endlich Nägel mit Köpfen machen und einen neuen, intensiven Dialog mit Russland suchen, verpassen wir eine große Chance und werden künftig kaum noch Einfluss nehmen können", sagte Seele vor dem Hintergrund des anstehenden Deutschlandbesuches des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew. "Die europäische Wirtschaft braucht einen rationalen Umgang mit Moskau", appellierte Seele.

Seit der Osterweiterung 2004 sei der Gesprächsfaden auf EU-Ebene mit Moskau immer wieder abgerissen. Vor allem die osteuropäischen Neumitglieder täten sich schwer, Russland als strategischen Partner der Europäischen Union anzuerkennen. Die vielen sehr emotionalen Vorbehalte gegenüber Russland seien teils verständlich, klug jedoch nicht. "Wenn jeder Versuch, Verständnis oder gar Konsens zu schaffen, sofort als gefährliche Nachgiebigkeit gegenüber Russland abgestempelt und gebrandmarkt wird, wird der Graben zwischen EU und Russland immer breiter und die Brücken kaum noch tragfähig", warnte Seele. Europa sei jedenfalls schlecht beraten, bei Meinungsverschiedenheiten Russland einfach zu übergehen. Dann gebe es am Ende nur Verlierer. "Es ist sinnvoller, Russland konsequent von vorneherein einzubinden", so Seele.

Bei der Gestaltung der Energieversorgung Europas gewinne Deutschland künftig mehr Gewicht und eine Schlüsselrolle zwischen Brüssel und Moskau. "Deutschland könnte einen neuen europäisch-russischen Energiedialog initiieren", meint der Sprecher der WINGAS-Geschäftsführung. Die bestehenden Gestaltungsspielräume müssten konsequent für eine umfassende und sichere europäische Energiepolitik genutzt und sich bietende Chancen ergriffen werden. "Es gilt, diese Verantwortung wahrzunehmen bei der Frage, wie die zukünftige Energiepartnerschaft zum Nutzen beider Seiten aussehen wird", sagte Seele. Er verwies auf die bestehende erfolgreiche Zusammenarbeit in der Energiewirtschaft.

"Wir arbeiten gemeinsam mit russischen Partnern an wegweisenden europäischen Zukunfts-Projekten. Und wir haben Formen der Zusammenarbeit mit russischen Unternehmen entwickelt, die beispielhaft für die Perspektiven der Energiepartnerschaft in Europa sein können", betonte der WINGAS-Geschäftsführer. Dazu gehört die Partnerschaft zwischen BASF und Gazprom. Die beiden Unternehmen fördern gemeinsam Erdgas in Sibirien, errichten Transport-Pipelines nach Deutschland und Europa und vermarkten das Erdgas dort über ihr deutsch-russisches Gemeinschaftsunternehmen WINGAS.

"In dieser Partnerschaft investieren wir in Russland. Gazprom investiert im deutschen Markt. Auf diese Weise garantieren wir Sicherheit. Denn solche Investitionen sind ein starkes Bekenntnis zum Markt, getragen von gegenseitigem Vertrauen in den Partner", so Seele.

Welche Bedeutung der europäische Markt für Gazprom hat, wird beim Blick auf die Lieferverträge für Erdgas deutlich: Russland ist zur Erhöhung seiner Gasexporte nach Europa und zu langfristig zuverlässigen Lieferungen bereit. "Wir haben Verträge mit Gazprom bis in das Jahr 2036" so Seele: "Kein anderer Produzent war bisher bereit, sich so lange vertraglich zu verpflichten."

Hinweis für die TV- und Bildredaktionen: Aktuelle Fotos von der Veranstaltung sind im Internet unter www.wingas.de zeitnah aufrufbar. Darüber hinaus steht TV-Redaktionen ausführliches Bewegtbildmaterial (Footage) von der Konferenz zur Verfügung - Kontakt: +49 561 301-3301.

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Die OPAL NEL TRANSPORT GmbH ist als Netzbetreiberin der OPAL und NEL die Projektträgerin dieser Erdgasfernleitungen. Das Unternehmen mit Sitz in Kassel, Hessen, ist Teil der WINGAS-Gruppe. Zu dieser gehört neben dem Erdgasversorger WINGAS auch die WINGAS TRANSPORT, welche bereits heute ein deutschlandweites, über 2.000 Kilometer langes, Gasfernleitungsnetz einschließlich neun Erdgasverdichterstationen betreibt. Es ist vorgesehen, die durch OPAL NEL TRANSPORT geplanten Erdgasleitungen mit dem Gasfernleitungsnetz der WINGAS TRANSPORT zu verbinden.

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