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Wintershall baut Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas in der Nordsee aus

Explorationsrechte für 33 Blöcke seit Mitte 2006 erworben / Mehr als 300 Millionen Euro Investitionen bis 2010 geplant / Künftig eigene Erdgasförderung auch in Norwegen

(lifePR) (Kassel, )
Die 100-prozentige BASF-Tochter Wintershall wird die Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas in der Nordsee weiter ausbauen.Hierfür will der größte Erdöl- und Erdgasproduzent mit Sitz in Deutschland bis 2010 mehr als 300 Millionen Euro investieren. „Auch wenn die Europäische Union in zunehmendem Maße auf den Import von Erdgas aus Russland und Nordafrika angewiesen ist, gibt es in der Nordsee noch Potenzial“, sagte Dr. Ties Tiessen, Vorstandsmitglied der Wintershall für Produktion bei der Vorstellung eines neuen Plattform-Kontrollzentrums im nord-niederländischen Den Helder. „Es gibt in der gesamten Nordsee noch viele kleinere und mittelgroße Erdgasfelder, die erschlossen werden können.“Rund die Hälfte des heute in Europa verbrauchten Erdgases stammt nach wie vor aus den Nordsee-Anrainerstaaten Norwegen, Niederlande, Dänemark, Großbritannien und Deutschland. „Für die künftige Versorgungssicherheit in Europa ist und bleibt Russland wichtigster Partner. Dennoch sollte die Europäische Union die Energieversorgung aus eigener Kraft stärken und ein klares Bekenntnis zur heimischen Erdöl- und Erdgasproduktion geben“, sagte Tiessen.

Wintershall hat die Erdgasproduktion in den Niederlanden seit dem Jahr 2000 auf mehr als zwei Milliarden Kubikmeter jährlich verfünffacht und ist dort einer der größten Erdgasproduzenten. Bereits seit 1965 ist Wintershall in der Nordsee aktiv und betreibt heute insgesamt 26 Plattformen, davon 25 in niederländischen und eine in deutschen Hoheitsgewässern. Die im äußersten Bereich der deutschen Nordsee – dem sogenannten „Entenschnabel“– stehende Wintershall-Plattform „A6-A“ ist die einzige Offshore-Gasförderplattform Deutschlands.

Insgesamt fördert Wintershall mit ihren Partnern in den Niederlanden eine Jahresproduktion von sechs Milliarden Kubikmetern und ist damit einer der größten Betriebsführer des Landes. „Wir sind bestrebt, unsere starke Position in der südlichen Nordsee weiter auszubauen“, kündigte der Wintershall-Produktionsvorstand an. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Wintershall,als eines der wenigen Unternehmen der hiesigen Branche, fortlaufend zwei Bohrplattformen unter Vertrag, die ohne Unterbrechung neue Explorationsund Produktionsbohrungen abteufen.

Allein 2006 wurden 221 Millionen Euro in der Nordsee investiert Die 100-prozentige BASF-Tochter baut seit längerem ihre Aktivitäten von den Niederlanden aus auch auf die britische, dänische und norwegische Nordsee aus. Seit Sommer 2006 hat Wintershall bereits weitere Explorationsrechte für insgesamt 33 Blöcke und Teilblöcke in Deutschland (14), Großbritannien (8), Norwegen (6), Dänemark (3) und in den Niederlanden(2) erworben, die auf neue Öl- und Gasvorkommen untersucht werden.

Insgesamt verfügt Wintershall in der Nordsee nun über 86 Blöcke. „Nach Jahren eines starken Produktionswachstums in der Nordsee wollen wir die weitere Unternehmensentwicklung mit neuen Erdöl- und Erdgasfeldern absichern“, erläutert Wintershall-Vorstand Tiessen. Für die Suche nach neuen Erdöl- und Erdgaslagerstätten und deren Entwicklung hatte Wintershall bereits im vergangenen Jahr 524 Millionen Euro aufgewendet. Davon entfielen allein 221 Millionen Euro auf die Schwerpunktregion Europa/Nordsee. Weitere Investitionen wurden in den Regionen Nordafrika (138 Millionen Euro), Russland und Kaspischer Raum (102 Millionen Euro) und in Südamerika (62 Millionen Euro) getätigt.

Der Erwerb der deutschen, norwegischen, britischen und niederländischen Rechte und Lizenzen passt aufgrund ihrer Nähe zum Erdgasmarkt Europa in die seit Jahren von Wintershall verfolgte „Gas für Europa-Strategie“. Diese Aktivitäten werden maßgeblich über die Tochtergesellschaft Wintershall Noordzee B.V. gesteuert. In Rijswijk bei Den Haag, dem Sitz der Gesellschaft, befindet sich auch das unternehmensweite Kompetenzzentrum für Offshore-Technologie. Die Weiterentwicklung der Offshore-Expertise gewinnt allgemein bei der Suche und Förderung von Öl und Gas an Bedeutung und kommt auch bei den Aktivitäten in anderen Regionen der Welt zum Einsatz.

Kontrolle der Gasförderplattformen per Funküberwachung
Um die vielen kleineren und mittelgroßen Lagerstätten gerade vor der Küste der Niederlande wirtschaftlich attraktiv nutzen zu können, hat sich Wintershall vorgenommen, die Effizienz bei der Betriebsführung in der südlichen Nordsee weiter zu erhöhen. Ein wichtiger Baustein in diesem Vorhaben ist die neu errichtete Zentrale für Remote Controlled Operations (RCO)– mit dem hochmodernen Funküberwachungssystem kontrolliert das Unternehmen ab sofort 18 Offshore-Plattformen vom Festland aus. Tiessen:„Der RCO-Betrieb vom Festland aus gibt uns die Möglichkeit, wirtschaftlicher zu produzieren und damit natürlich auch kleinere Lagerstätten wirtschaftlich zu erschließen.“ Die Investitionskosten für die Kontrollstation betragen insgesamt 11,5 Millionen Euro, von denen Wintershall als Konsortialführer 4,3 Millionen Euro trägt.

Ein Projekt, bei dem es Wintershall erneut gelungen ist, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen, ist die Inbetriebnahme des Erdgasfeldes L5-C. Die im November 2006 gestartete Förderung erfolgt von einer umgebauten Förderplattform aus, die vormals als Plattform K10-V bereits viele Jahre im Einsatz war und komplett modernisiert worden ist. Innerhalb von nur sieben Monaten wurde diese Anlage abgebaut, saniert, umgebaut und zu ihrem neuen Einsatzort gebracht. Tiessen: „Der Umbau und die Sanierung der alten Plattform haben im Gegensatz zu einer völligen Neukonstruktion Kosten und Zeit gespart, da ein Großteil des Materials wiederverwertet werden konnte.“ Auch die Plattform L5-C wird über das RCOSystem gesteuert.

Tiessen kündigte an, dass Wintershall weiter verstärkt in neueste Technologien investieren wird, um die Förderdauer bestehender älterer Felder in der Nordsee zu verlängern und die Erschließung schwer nutzbarer Lagerstätten wirtschaftlich zu ermöglichen. „Hierfür brauchen wir jedoch Rahmenbedingungen in Europa, die den Unternehmen langfristig Berechenbarkeit und Planungssicherheit für ihre Investitionen gewährleisten.“

Länderübergreifende seismische Untersuchungen
In der südlichen, niederländischen Nordsee befindet sich zurzeit die Entwicklung der Felder E18-A und P9-A in der Ausarbeitung. Vor der niederländischen Küste ist für das letzte Quartal dieses Jahres eine 3-D-Seismik-Untersuchung geplant. Im benachbarten Teil der deutschen Nordsee erhielt die BASF-Tochter im Juni dieses Jahres eine dreijährige Explorationslizenz für die drei Blöcke H10, H13 und H14 und für die zwei Teilblöcke G12a und G15a. Die Blöcke sind 80 Kilometer nordnordwestlich der ostfriesischen Insel Borkum gelegen. Seismische Daten des rund 1.500 Quadratkilometer umfassenden Gebietes liegen Wintershall bereits vor. Neue Untersuchungsdaten sammelte das Unternehmen in den vergangenen Monaten in einer der größten länderübergreifenden Seismikkampagnen der Firmengeschichte:Innerhalb von vier Monaten wurde eine Fläche von rund 2.300 Quadratkilometern in der niederländischen, dänischen und deutschen Nordsee nach neuen Erdgaslagerstätten durchsucht.

Im benachbarten Ockley-Feld im britischen Teil der Nordsee wird bereits eine erste Bohrung abgeteuft. Geologen der beteiligten Unternehmen erwarten hier ein Potenzial von bis zu fünf Milliarden Kubikmetern Gas und fünf Millionen Barrel Kondensat. Wintershall ist an diesem Projekt in den Nordseeblöcken 30/1d und 30/1h mit einem Gesamtanteil von 22,7 Prozent beteiligt und arbeitet hier unter anderem mit der dänischen Maersk Oil and Gas zusammen, die auch die Betriebsführung übernommen hat. „Mit dem Ockley-Feld bauen wir unsere Position in der britischen Nordsee weiter aus“, erläutert Wintershall-Vorstandsmitglied Dr. Ties Tiessen.

Bereits im Vorfeld dieses Projektes hat die BASF-Tochter ihre Explorationsaktivitäten im südlichen Teil der britischen Nordsee erweitert. Mit den vier Teilblöcken 49/29c, 49/24b, 49/25b und 50/21 hat das Unternehmen als künftiger Betriebsführer eine neue Explorationslizenz bei der 24. Lizenzrunde des Vereinigten Königreiches erworben. Zusätzlich erhielt Wintershall eine Lizenz für den südlichen Teil des Blocks 44/13. In einem weiteren Teilblock (44/24b) hält die Wintershall Noordzee B.V. mit 49,5 Prozent die Mehrheitsbeteiligung. Eine erste Produktionsbohrung ist nach Abschluss der seismischen Untersuchungen noch dieses Jahr geplant. Die entsprechenden Blöcke sind nahe an Flächen auf der niederländischen Seite gelegen, die geologisch bereits von Wintershall untersucht worden sind und zum Teil schon produzieren. Auch die nötige Infrastruktur ist bereits weitgehend vorhanden.

Wintershall übernimmt Betriebsführerschaft in Norwegen Für die Arbeiten vor der Küste Norwegens wurde 2005 die Tochtergesellschaft Wintershall Norge A.S., mit Niederlassung in Oslo, gegründet. Mit der Mehrheitsbeteiligung von 40 Prozent am Block 33/12 tritt Wintershall seit diesem Jahr erstmals auch als Operator in Norwegen auf. Weiterer Konsortialpartner ist auch hier Maersk Oil and Gas mit 35 Prozent. Zusätzlich erhielt die BASF-Tochter von der norwegischen Regierung 20-prozentige Anteile an den drei Blöcken 34/8, 34/9 und 34/11. Bereits 2004 hatte das norwegische Energieministerium Wintershall die Qualifikation erteilt, um als Betriebsführer und Lizenznehmer in Norwegen tätig werden zu können. Norwegen ist der viertgrößte Erdgasproduzent der Welt und eines der wichtigsten Lieferländer der Europäischen Union. Mit Beteiligungen an insgesamt sechs Lizenzen in neun Blöcken hat sich Wintershall in Norwegen inzwischen als aktives Unternehmen der E&P-Branche positioniert.

Hinweis an die Redaktionen: Aktuelles Fotomaterial von den Wintershall-Aktivitäten in der Nordsee ist für redaktionelle Zwecke auf unserer Bilddatenbank im Internet unter www.wintershall.com abrufbar.
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