Erfolgreiche industrielle Standorte stehen heute vor der Herausforderung, sich auf die veränderten Rahmenbedingungen innerhalb der Produktionswirtschaft einstellen zu müssen. Wenn ihnen dies gelingt, verfügen sie über ideale Voraussetzungen für die Zukunft und können von den Veränderungen durch die Globalisierung sogar profitieren - zu diesem Ergebnis kommen die Experten des EURICUR. Sie präsentierten im Rahmen der Konferenz in Dortmund erstmals eine vergleichende Studie, in der neun internationale Produktionsstandorte wie Eindhoven, Dortmund, Paris oder Shanghai untersucht wurden. "Zwar verlegen viele Unternehmen Teile der Produktion nach Osteuropa oder Asien", so Prof. Dr. Leo van den Berg, Direktor des EURICUR. "Andere wichtige Bereiche, wie etwa die Forschung und Entwicklung, werden den europäischen Städten aber nicht zwangsläufig ebenfalls verloren gehen." Für die etablierten Produktionsstandorte werde es künftig darum gehen, in die Lebensqualität vor Ort zu investierten und verstärkt hochqualifizierte, junge Menschen anzuziehen - und damit auch in Zukunft im Wettbewerb zu bestehen.
Auch am Konferenzort selbst sind die Veränderungen der letzten Jahre nicht spurlos vorbeigegangen. "Die Produktionswirtschaft hat sich in Dortmund deutlich gewandelt", so Udo Mager, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, der die rund 80 Teilnehmer zur Konferenz begrüßte. "Die Tagung zeigt, dass diese Veränderungen zahlreiche Chancen bieten, wenn wir uns entsprechend darauf einstellen. In Dortmund setzen wir auch weiterhin auf die Produktionswirtschaft als wichtige Zukunftsbranche für unsere Stadt." Die Wirtschaftsförderung Dortmund richtet die Konferenz "Zukunftsstandorte im Vergleich" gemeinsam mit dem EURICUR aus.
Unterstützung erhalten die traditionsreichen Produktionsstandorte in Nordrhein-Westfalen von der Landesregierung. Dr. Jens Baganz, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, präsentierte im Rahmen der Konferenz die Schwerpunkte der NRW-Clusterstrategie. Ziel ist es, die Produktionswirtschaft als bedeutende Industrie in NRW zu erhalten und mit gezielten Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu erhöhen. "Unter dem Motto "Stärken stärken" wollen wir in Nordrhein-Westfalen ein günstiges Umfeld für Innovationen schaffen", so Dr. Baganz. "Das wichtigste Instrument dafür ist die NRW-Clusterstrategie, mit der wir die Voraussetzungen für Wachstum und Beschäftigung verbessern und Nordrhein-Westfalen im Wettbewerb um "kluge Köpfe" stärken. Unser Ziel ist es, bis 2015 das Innovationsland Nummer 1 zu werden."
Einen Einblick in die Kompetenzen am Standort Dortmund bekommen die Teilnehmer am morgigen Freitag - dann steht eine Besichtigung verschiedener Produktionsstätten auf dem Programm. Der Zukunftsstandort PHOENIX West mit dem Kompetenzzentrum MST.factory dortmund, das Institut für Umformtechnik und Leichtbau (IUL), die Westfalenhütte, der TechnologieParkDortmund und der Campus der Technischen Universität Dortmund laden zu einem informativen Besuch ein.