Die Anzahl der Hightech-Gründungen in der Region Stuttgart ist wieder angestiegen. Im vergangenen Jahr hat die Initiative PUSH 70 Unternehmensgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen unterstützt. Dies entspricht einer Steigerung von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erklärte Peter Hofelich, Vorsitzender des PUSH-Vereins, beim Sommerfest auf Schloss Hohenheim, das die Initiative gemeinsam mit der BioRegio Stern Management GmbH gefeiert hat. Hofelich, der gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart ist, betonte, dass die Region sich in ihrer Aufbruchstimmung nicht nur über Großprojekte definieren darf.
"Wir brauchen auch dringend eine vitalere ökonomische Basis. Dazu gehören an vorderster Stelle Existenzgründer in den wichtigen Zukunftsbranchen. Die aktuell gute Konjunktur sorgt dafür, dass junge Wissenschaftler und Hochschulabsolventen verstärkt den Angeboten aus großen Unternehmen folgen und das Gründungsgeschehen damit etwas abgebremst wird. Hier müssen wir einen Beitrag für eine andere Grundstimmung leisten, beispielsweise durch die verbesserte Bereitstellung von Risikokapital."
Gerade die Unternehmen der Biotech-Branche hätten sich als Jobmotor erwiesen, berichtete Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio Stern Management GmbH. Die noch junge Branche stelle in der Region Stuttgart bereits 1.500 Arbeitsplätze zur Verfügung. Als Beispiel stellte er PathoScan vor, eine innovative Hohenheimer Ausgründung, die sich auf die Erkennung von Krankheitserregern bei Saatgut spezialisiert hat und gemeinsam von PUSH und BioRegio Stern betreut wurde. Das 2006 gegründete Unternehmen hat ein System entwickelt, das einen infizierten Samen unter 1000 gesunden entdecken kann. Gegenüber herkömmlichen Diagnoseverfahren entspricht dies einer Steigerung von 300 Prozent. Kunden auf diesem weltweiten Wachstumsmarkt sind Saatgut-Hersteller, Anbauer und staatliche Kontrollorgane.
Die bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) angesiedelte Initiative PUSH hat seit 1998 rund 850 wissenschaftliche Gründungsvorhaben begleitet, 450 davon haben sich als Unternehmen förmlich gegründet und dabei 1.900 hoch qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen.
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