Die Energiewende gilt als eine Herausforderung für Demokratie und Wohlstand des Industriestandorts Deutschland. Stabilität und Effektivität sind wichtige Bausteine der Energieversorgung. Mancher behauptet zwar, dass damit die Stabilität der Stromnetze gefährdet sei und damit im Besonderen auch der Industriestandort Deutschland. Sicher ist, wer die Energie hat, hat die Macht. Welche zentrale Rolle spielt die Energie national und für die globale Ordnung? Im Rahmen eines Kamingespräches, geführt von Herrn Edgar Künsting von der Künsting AG in Paderborn, wurden diese Fragen eingehend mit interessierten Teilnehmern diskutiert.
Stromerzeugung: Erneuerbare Energien
Die Photovoltaik gilt als eine klassische Idee. Das Problem ist aber die Stabilität der Stromversorgung in Schlechtwetterzeiten wie im nordischen Winter. Weitgehend liegt ein Problem darin, dass Solaranlagen dann viel weniger Strom produzieren als für den Bedarf notwendig ist.
Die Herausforderung dabei ist, die Produktion von Energie aus Wind, aus Wasser und aus Sonne so zu organisieren, dass die Leistungskurven dahingehend gestaltet werden, dass die Abnahmen durch die Verbraucher und die Industrie koordiniert werden. Eine rege Diskussion mit Erfahrungsaustausch folgte.
Ein Teilnehmer gab zu bedenken, dass es nun einmal nicht so ist, dass die Menschen nur dann Strom brauchen, wenn die Sonne scheint und der Wind stark weht, sondern auch nachts und in Schlechtwetterperioden besonders hoher Stromverbrauch zur Verfügung stehen sollte. Erste Anfänge sind gemacht, so Edgar Künstig: Verteilnetzbetreiber sind dafür zuständig, die Energieströme zu koordinieren. Diese Ökostromerzeuger sind an die Verteilnetze angeschlossen.
Angebot und Nachfrage
Eines der großen Probleme besteht darin, wenn die Produktion von Strom der Nachfrage nicht entspricht. Zudem ist die Speicherung der Energie eine große Herausforderung.
"Sicherheit ist hier ein großes Thema, da die Betriebsstabilität der Stromversorgung auch in Krisenzeiten oder Hochabnahmetagen unbedingte Voraussetzung ist, um sinnvoll in Systeme zu investieren, die Kohle oder Atomstrom ablösen können", so Herr Edgar Künsting.
Hierzu droht politischer Widerstand aus den Regionen, die durch große, neue Stromtrassenprojekte belastet werden. Ingenieurtechnisch ist das Problem auch noch nicht gelöst, Strommengen lange Zeit zu speichern. Billige Speichersysteme führen zu hohen Verlusten, teure Speichersysteme machen die Anwendung angesichts der zurzeit noch preiswerten fossilen Energie hochunwirtschaftlich.
Zudem gibt es Verwerfungen durch den Gesetzgeber, der die Energiewende im Grunde durch Abnahmegarantien zu gewissen Kosten subventioniert. Hier herrscht aber keine Stabilität, sondern je nach politischer Lage, aktueller Diskussion sowie politischer Machtverhältnisse droht ein Ausbau, droht eine Einschränkung, jedenfalls keine verlässliche Grundlage. Hierin waren sich die Teilnehmer einig.
Fazit: Das Projekt Energiewende steht am Scheidepunkt - es geht alle an!
"Dies alles führt dazu, dass die Energiewende im Moment stürmisch läuft, allerdings viele verschiedene Maßnahmen nicht koordiniert werden, sondern aus Sicht des Verbrauchers ein großes Durcheinander entsteht. Betriebsstabilität ist allerdings Voraussetzung für Investitionsfreude", so Edgar Künsting.
Aus dem Kreis der Teilnehmer wurde der Wunsch nach weiteren Veranstaltungen geäußert.
V.i.S.d.P.:
Edgar Künsting
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