Der Begriff der Hygiene aus medizinischer Sicht des 19. Jahrhunderts
Das Wort „Hygiene“ wurde als Verhütung von Krankheiten und richtiger Umgang zur Erhaltung der Gesundheit verstanden. So auch in Paderborn. Je früher das Problem auftrat und je größer mangelnde Hygiene Nachteile mit sich brachte, desto stärker kam die Gegenbewegung. Auch heute noch ist in den Menschen der starke Wunsch verankert: „Wasch dir die Hände, bevor du isst“, „Pflege deinen Körper“, „Reinige deine Nahrungsmittel“. Diese Gedanken, die die Menschen heute stark prägen, waren vor 200 Jahren keine Selbstverständlichkeit. Die Frage der Hygiene erlangte entscheidende Bedeutung. Erstmals wurde 1865 hierfür ein Lehrstuhl an der Münchener Universität geschaffen. Max Josef von Pettenkofer gilt als Vater der Hygiene, er lebte von 1818 bis 1901.
„Erst langsam bildete sich also in der Bevölkerung ein Hygienebewußtsein, hoffentlich dauert es nicht genauso lange bis sich ein Gefühl für die Gefahren des Internets und den richtigen Umgang damit ergibt“, so Edgar Künsting in seinem Vortrag.
Umgang mit Social Network muss wie Händewaschen von klein an gelernt werden!
Das Internet kann eine Seuche sein, weil Beleidigungen, Mobbing, Verleumdungen sich genau rasend schnell verbreiten wie Seuchen bei mangelnder Hygiene. Das Problem kannte der Mensch allerdings nicht seit Menschengedenken, sondern kam erst auf durch technische Entwicklungen und das Bevölkerungswachstum. Ballungsgebiete entpuppten sich als Brutstädten für die optimalen Voraussetzungen zur Verbreitung von Seuchen, lagen diesen bevölkerungsstarken Gebiete noch an Handelswegen, dann waren der Verbreitung keine Grenzen gesetzt. Nur rigorose Maßnahmen, die konsequent durchgesetzt wurden konnten den Seuchen Einhalt gebieten, das Händewaschen gilt bis heute als bestes Beispiel.
Genauso ist es mit dem richtigen Umgang Internet! – Gelten Cybermobbing, persönliche Attacken, Demütigung, Beleidigung als die moderne Internetseuche? Das Internet als moderne Brutstätte unseres Jahrtausends?
Richtiger Umgang muss gelernt und begleitet werden. Im Internet gilt, einmal veröffentlicht für immer eine Spur hinterlassen. Studien belegen, dass mindestens ein Viertel der Jugendlichen, die sich in sozialen Netzwerken tummeln, bereits Opfer geworden sind, sie wurden gemobbt oder sogar sexuell belästigt. Die Täter fühlen sich in Sicherheit, denn sie bleiben oft unerkannt, das Internet bietet die Möglichkeit anonym unterwegs zu sein. Edgar Künsting in seinem Vortrag: „Diese Erkenntnisse machen heute sprachlos, aber Hoffnung besteht wie damals bei der Seuchenbekämpfung. Händewaschen im Internet bedeutet:
Daten vermeiden: Je weniger Persönliches im Internet preisgegeben wird, umso weniger Angriffsfläche
Privat bleiben: In sozialen Netzwerken sollte nur für einen ausgewählten Kreis das Profil zugänglich sein, dieser Schutz kann auf den Internetseiten eingestellt werden.
Beweise sammeln: Wenn man beleidigt, gedemütigt oder gemobbt wird, dann emails, Bilder oder Videos als Beweise sammeln. Betreiber der Plattformen, Foren oder Blogs dann dazu auffordern die verletzenden Inhalte zu löschen, dazu sind diese verpflichtet.
Diskussionen schlossen sich an und zahlreiche Erfahrungsberichte machten deutlich, wie viele Betroffen oder es in der näheren Umgebung betroffene Fälle gibt. Die Rechtsprechung ist auf dem Weg, Cybermobbing gilt als Straftat, Verurteilungen verdeutlichen, dass eine Gegenwehr nicht aussichtslos ist, selbst wenn die Peiniger zunächst unbekannt sind.
V.i.S.d.P.:
Edgar Künsting
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