TCI vereinigt über 800 Experten aus der ganzen Welt, die sich mit regionaler Wirtschaftsentwicklung befassen. Jährlich wird auf einem anderen Kontinent eine Jahreskonferenz veranstaltet, zuletzt in der vergangenen Woche im amerikanischen Portland. Die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland konnte sich mit ihrer Bewerbung unter dem Titel "Strukturwandel im internationalen Wettbewerb" gegenüber mehreren europäischen Kandidaten durchsetzen. Zu der Veranstaltung im Juni 2009 werden bis 700 internationale Experten erwartet. "Die Entscheidung unterstreicht den Bedeutungszuwachs, den die die regionalwirtschaftlichen Clustertheorie zunehmend auch in Deutschland erfährt", kommentiert Klaus Wurpts, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland, das Ergebnis. Die Standortinitiative zählt zu den ersten und heute führenden Vereinigungen zur Förderung der Clusterentwicklung in den ostdeutschen Bundesländern. Sie nimmt auch an der nun vom Bundesforschungsministerium (BMBF) aufgelegten Spitzencluster-Initiative teil. Das BMBF möchte über ein Wettbewerbsverfahren in den kommenden Jahren fünf Clusterinitiativen aus ganz Deutschland mit insgesamt 200 Millionen Euro fördern. Bereits im vergangen Jahr wurde die so genannte GA-Förderung in Ostdeutschland um den Bereich "Clustermanagement" erweitert.
Unter dem Begriff "Cluster" sind räumliche Konzentrationen von miteinander verbundenen Unternehmen, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen zu verstehen, die durch ihre Spezialisierung starke Beschäftigungseffekte erzielen und hohe Exportquoten erreichen. Mit der ersten "Deutschen Clusterkonferenz" im kommenden Jahr in Leipzig möchte die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland dazu beitragen, das Wissen um die Bedeutung und sowie die aktive Gestaltung von Clusterbildungsprozessen voranbringen, wie Geschäftsführer Wurpts gegenüber der FAZ erläuterte. In vielen europäischen Ländern wie Frankreich, Spanien oder England würden Regionen bereits viel gezielter an der Herausbildung spezifischer Wettbewerbsvorteile arbeiten.
Die Weltkonferenz 2009 fällt mit den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Berliner Mauerfalls zusammen. "Das ist eine gute Gelegenheit um der Welt zu zeigen, was in Ostdeutschland schon alles erreicht worden ist", blickt Wurpts nach vorne. Seine bundesweit einmalige Wirtschaftsinitiative bringt allein aus Beiträgen von privaten Unternehmen rund eine Million Euro jährlich zusammen, um die Wirtschaftskraft des "mitteldeutschen" Wirtschaftsraums zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen durch Innovations- und Marketingprojekte zu stärken. Als nächstes findet am 20. November eine Regionalkonferenz zum Thema "Standortfaktor Kreativität" in Erfurt statt.