"Mitteldeutschland ist seit langem eine Wirtschaftsunion und eine gemeinsame Statistik ist längst überfällig", meint Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Klaus Wurpts. Die Mitteldeutschland-Statistik soll Richtwerte liefern, die Aufschluss über die Entwicklung der Wirtschaftsunion Mitteldeutschland geben und einen Ausblick in die gemeinsame Zukunft erlauben. Die Statistiken sind ein Mittelwert aus den offiziellen Angaben der drei Landesämter. Neben Bruttoinlandsprodukt, Lohnkostenentwicklung, Produktivitätsraten finden sich zudem Angaben über die demographische Entwicklung sowie die Pendlerströme der Region wieder. Auch zur gemeinsamen Hochschullandschaft wurden Daten für Mitteldeutschland zusammengetragen.
"Das Wirtschaftswachstum liegt 4% vor dem Bundesdurchschnitt, die Beschäftigungszahlen entwickeln sich positiv und Unternehmer profitieren weiterhin von moderaten Lohnkosten", zitiert Wurpts. Außerdem habe sich der Export seit 2000 mehr als verdoppelt. Allerdings zeigten Altersstruktur und Pendlerzahlen, dass sich Region und Unternehmern noch attraktiver für junge Fachleute machen müssten. "Viele Unternehmer haben bereits gute Programme zur Personalentwicklung aufgelegt. Auf gesellschaftlicher Ebene wirken daran auch Staat, Hochschulen und Privatinitiativen mit", beurteilt Wurpts den Trend in der Region.
Im Detail zeigt sich, dass die mitteldeutsche Wirtschaft produktiver wird. Der Zuwachs der Produktivität – gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen – lag 2006 mit 3 % abermals über dem bundesdeutschen Niveau. Mitteldeutschland erzielt inzwischen ein Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätige von 47.354 €. Damit werden inzwischen gut 80 % des bundesdeutschen Niveaus von 58.999 € erreicht. So haben sich auch die Exporte aus Mitteldeutschland im Zeitraum von 2000 bis 2006 mehr als verdoppelt: von 18,8 Mrd. € auf 38,7 Mrd. €. Damit erhöhte sich der Anteil der mitteldeutschen Ausfuhren an den Gesamtausfuhren Deutschlands von 3,1 % auf 4,3 %. Die Importe stiegen im gleichen Zeitraum in Mitteldeutschland um 83,5 % auf rund 28,6 Mrd. €. Fast zwei Drittel aller mitteldeutschen Exporte gehen inzwischen in die EU.
Positive Entwicklungen gibt es auch nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei den Arbeitslosenzahlen in Mitteldeutschland. Mit 792.209 Personen wurden im Jahresmittel 2006 in den drei mitteldeutschen Ländern zusammen neun Prozent weniger Arbeitslose als 2005 gezählt. Im Vergleich zum Jahr 2000 waren es gut 7 % weniger. Die mitteldeutsche Arbeitslosenquote sank 2006 gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte auf 18,7 %. Für die Hochschullandschaft zeigt sich, dass es zurzeit 383 Hochschulen, darunter 48 in Mitteldeutschland gibt. Zu den mitteldeutschen Hochschulen gehören 13 Universitäten, eine Theologische Hochschule, 10 Kunsthochschulen, 19 Fachhochschulen und 5 Verwaltungsfachhochschulen. Die Hochschulen in der Region gaben im Jahr 2005 insgesamt 3,6 Milliarden € aus, das sind 8,6 % mehr als im Jahr zuvor.
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