Ian war einer der heftigsten Hurrikans, die es in den USA jemals gegeben hat. Mit Windgeschwindigkeiten von 240 – 250 km/h lag er knapp an der Grenze zur stärksten Hurrikan-Stufe. Für Marco Wischmeier, so sagte er im Interview mit dem SWR, war der Sturm eines der schlimmsten Erlebnisse seines Lebens. Doch Florida verlassen? Das kommt für den Immobilienmakler und Hausverwalter nicht infrage, denn er liebt seine wunderschöne Wahlheimat und ist bereit, in den nächsten Jahren beim Wiederaufbau der zerstörten Städte mit anzupacken.
Viele Tote, alles unter Wasser, kein Strom: Furchtbare Zustände in Südwestflorida
Als Marco Wischmeier am 29.09.2022 vom SWR interviewt worden ist, meldete er sich aus seinem Haus in Cape Coral, welches er nicht verlassen durfte. Aus Sicherheitsgründen, denn draußen stand das Wasser noch meterhoch. Auch die Stromversorgung war weitgehend unterbrochen.
„Die starken Winde kommen in Böen, und man hat dann einfach Angst. Draußen wurde alles weggerissen, Dachziegel flogen durch die Luft. Die Palmen haben keine Blätter mehr. Auf den Straßen sind die Autos geschwommen. Es war einfach schrecklich.“, schildert Marco Wischmeier seine Eindrücke.
Neusten Schätzungen zufolge hat Ian mehr als 100 Menschen das Leben gekostet. Marco Wischmeier, seine Familie und seine Mitarbeiter von Wischis Florida Home stehen sicherlich noch unter Schock, aber sind glücklicherweise körperlich wohlauf.
Dass Ian kommen wird, war schon seit Tagen bekannt – allerdings hieß es, er sollte eher auf Höhe der Großstadt Tampa aufs Festland treffen. Da Marco Wischmeiers Tochter dort wohnt, haben ihre Eltern sie extra zu sich nach Cape Coral evakuiert. Doch während Tampa fast vollständig verschont blieb, traf Ian Cape Coral und die umliegenden Städte mit gnadenloser Härte.
„Wir müssen weiterleben und unser Bestes geben“ - Marco Wischmeier wird in Florida bleiben
Wie stark das Maß an Zerstörung an den von ihm verwalteten Ferienhäusern ist, wusste Marco Wischmeier noch nicht, als er sich aus Florida meldete, um mit dem SWR zu sprechen und der Bildzeitung ein Interview zu geben. Aber er vermutete, dass es Jahre dauern wird, um die Gegend wiederaufzubauen – wenn man sie denn überhaupt wieder so herstellen kann, wie sie vor dem Hurrikan war.
Das jedoch ist für Marco Wischmeier kein Grund, aufzugeben. Seine geliebte Wahlheimat Florida möchte er auf jeden Fall nicht verlassen, denn sie ist für ihn eine der schönsten Gegenden der Welt.
„Es sieht jetzt alles aus wie nach einem Krieg. Aber wir müssen weiterleben und unser Bestes geben, um alles wieder aufzubauen“, zeigt sich Marco Wischmeier kämpferisch und optimistisch – trotz all des Schreckens und des Chaos, den Ian im sonnigen, paradiesischen Südwestflorida hinterlassen hat.