Die Auszeichnung würdigt effektive Gesetze, die nachhaltige und menschenwürdige Arbeit für die wirtschaftliche Stärkung junger Menschen sowie deren gesellschaftliche und politische Teilhabe für nachhaltige Entwicklung und Frieden fördern.
In der Kategorie gesellschaftliche und politische Teilhabe junger Menschen für eine nachhaltige Entwicklung und Frieden sind zwei europäische Gewinner: Estlands Jugendentwicklungsstrategie und das Co-Management des Jugendsektors des Europarates. Darüber hinaus gewann Nepal für seine neue Verfassung, die explizit junge Menschen stärkt.
Estlands Jugendentwicklungsstrategie (2014–2020) Es ist dem Land gelungen, einen jugendpolitischen Rahmen zu schaffen, der allgemein als einer der besten der Welt gilt. Einige der Ziele wurden bereits 2017 erreicht, einschließlich des Ziels, die Jugendarbeitslosigkeit auf 12 % zu senken (Ausgangsniveau 20,9 % im Jahr 2012). Ein weiteres beeindruckendes Ergebnis ist, dass jährlich mehr als 50 % aller Jugendlichen an Aktivitäten der Jugendarbeit beteiligt sind.
Co-Management-Mechanismus des Jugendsektors des Europarates ist einer der wenigen Mechanismen weltweit, bei welchem die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Regierungen und jungen Menschen mit einem Machtverhältnis von 50:50 stattfindet.
In der der Kategorie – nachhaltige und menschenwürdige Arbeit zur wirtschaftlichen Stärkung junger Menschen gewinnen Gesetze und Strategien aus Ruandas YouthConnekt, Schottlands Strategie zur Förderung junger Arbeitskräfte und Südafrikas erweitertes öffentliches Arbeitsprogramm.
Ruanda gewinnt für das innovative und vielseitige staatliches Programm YouthConnekt (2012), das Jugendliche mit dem privaten Sektor und staatlichen Beschäftigungs- und Unternehmerangeboten verbindet. Mehr als 600.000 junge Menschen nehmen jedes Jahr an freiwillige Arbeiten für die Gemeinden teil und tausende von Arbeitsplätzen wurden geschaffen.
Großbritannien – Schottlands Strategie zur Förderung junger Arbeitskräfte (2014–2021) verfolgt das Ziel, Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen und die Kompetenzen junger Menschen für den Arbeitsmarkt zu verbessern. Sie bringt alle Interessengruppen zusammen und steht im Einklang mit den ehrgeizigen nationalen Zielen, die UN Agenda 2030 umzusetzen sowie die Transformation in eine grüne, nachhaltige Wirtschaft und faireren Gesellschaft zu schaffen. Das übergeordnete Ziel, die Jugendarbeitslosigkeit bis 2021 um 40 % zu senken, wurde vier Jahre früher als geplant erreicht.
Das südafrikanische erweiterte öffentliche Arbeitsprogramm ist ein landesweites Programm, das durch Zeitarbeit von Armut Betroffenen und Arbeitslose ein Einkommen ermöglicht. Es ist die größte aktive Arbeitsmarktpolitik des Landes, die seit ihrer Einführung über 8 Millionen Beschäftigungs-möglichkeiten schuf und in erster Linie Frauen (66 %), Jugendliche (46 %) und Menschen mit Behinderungen als Begünstigte erreicht.
Die Visionspreise gehen an die Stadt Los Angeles (USA) und Senegal. Los Angeles überzeugt die Jury mit dem Konzept des Green New Deals (2019), der den Übergang der Stadt zu einer gerechten Gesellschaft und ökologischen Wirtschaft mit 100 % Erneuerbaren Energien bis 2045 umzusetzen soll. Senegals nationale Strategie zur Förderung Grüner Arbeitsplätze schafft grüne Arbeitsplätze für junge Menschen und ist ein wichtiger Meilenstein, um das Ziel des Landes, eine inklusive grüne Wirtschaft aufzubauen, zu erreichen.
Mehr Informationen über alle Gewinner finden Sie unter: https://www.worldfuturecouncil.org/de/p/2019-junge-menschen-staerken/
Die Auszeichnung findet am 16. Oktober während der 141. Vollversammlung der Inter-Parlamentarischen Union (IPU) in Belgrad, Serbien statt.
Abgeordnete aus aller Welt werden bei der Preisverleihung des Future Policy Awards 2019 erwartet.
Alexandra Wandel, Vorstandsvorsitzende des World Future Council, sagt: „Durch die Stärkung junger Menschen ist es möglich, die globalen Herausforderungen – Klimakrise, Arbeitslosigkeit und Konflikte, die unsere Zukunft bedrohen, zu bewältigen. Der diesjährige Future Policy Award ehrt politische Maßnahmen, gegen Jugendarbeitslosigkeit und für die Förderung bürgerlicher und politischer Teilhabe junger Menschen. Die Future Policy Award Gewinner 2019 zeigen, dass junge Menschen gesetzlich effektiv gestärkt werden können. Wir hoffen, dass Politiker*innen ihrem Beispiel folgen und ähnliche vorbildliche politische Maßnahmen für Jugendliche ergreifen!’
Seit der Gründung des Future Policy Awards wurden 51 Gesetze aus 37 Ländern ausgezeichnet, die die dringendsten globalen Herausforderungen angehen. Die vorherigen Auszeichnungen gingen an inspirierende Gesetze für n Biodiversität, Wälder, Ozeane schützen und Nahrungssicherheit fördern, sowie sich für Abrüstung, Kinderrechte, das Beenden von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, der Bekämpfung von Wüstenbildung und den Ausbau der Agrarökologie einsetzen.
Der diesjährige Future Policy Award wurde vom World Future Council, IPU und UNDP, mit der Unterstützung vom Büro des Jugendbeauftragten des UN-Generalsekretärs, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und Youth Policy Labs organisiert. Möglich gemacht wurde dies durch die großzügige Unterstützung der Michael Otto Stiftung und der Jua Stiftung aus Hamburg.
Über den Future Policy Award:
Jedes Jahr werden die wirkungsvollsten politischen Maßnahmen zur Bewältigung der dringlichsten Herausforderungen der Menschheit durch den Future Policy Award ausgezeichnet. Der Future Policy Award ist die einzige globale Auszeichnung, die Gesetze aufgrund ihrer Wirksamkeit für heutige und zukünftige Generationen würdigt. Das Ziel der Auszeichnung ist es, die weltweite Aufmerksamkeit auf vorbildliche Gesetze zu lenken und somit politischen Handlungen voranzutreiben. Der World Future Council vergibt diesen jährlichen Preis seit 2010 in Zusammenarbeit mit UN-Organisationen und der IPU.
Über die Verleihung des Future Policy Awards 2019:
Die Verleihung des diesjährigen Future Policy Awards findet am 16. Oktober 2019, von 15:00 – 16:45 CEST, während der 141. Versammlung der Inter-Parlamentarischen Union in Belgrad, Serbien statt. Eine Live-Übertragung wird es auf der WFC-Website geben. (siehe https://www.worldfuturecouncil.org/) Fotos finden Sie auf: https://www.flickr.com/photos/inter-parliamentary-union/.
Folgen Sie dem Future Policy Award 2019 auf Twitter mit #FuturePolicyAward und #FPA2019
Über die Organisatoren und deren Partner:
Die Inter-Parlamentarische Union (IPU) ist die Weltorganisation der Parlamente. Heute sind 178 nationale Parlamente und 12 assoziierte Parlamente Mitglieder in der IPU. Die IPU arbeitet dabei eng mit den Vereinten Nationen zusammen. Die IPU konzentriert sich auf die Förderung von Frieden und Demokratie sowie Achtung und Förderung der Menschenrechte und hilft Parlamenten dabei, sich stark, jünger, Geschlechter ausgewogen und vielfältig aufzustellen. Zweimal im Jahr treffen sich im Rahmen der Vollversammlung mehr als 1.500 Parlamentarier*innen und Delegierte aus aller Welt und arbeiten an der Umsetzung der Agenda 2030. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung von Jungparlamentarier*innen. https://www.ipu.org/
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) arbeitet mit Menschen aller Gesellschaftsebenen zusammen, um Staaten dabei zu helfen, Krisen zu meistern und die Art Wachstum zu fördern, die die Lebensqualität für die vor Ort lebenden Menschen verbessern kann. Lokal, in rund 170 Ländern und Regionen, bietet UNDP globale Perspektiven, um ein besseres Leben zu ermöglichen und belastbare Nationen aufzubauen. UNDP fördert die Rolle von jungen Frauen und Männern als “Agenten des Wandels” und hat erstmals in 2016 das UNDP Globale Jugendprogramm ins Leben gerufen. https://www.undp.org
Unterstützende Partner
Die Sondergesandte für die Jugend der Vereinten Nationen setzt sich global für die Bedarfe und Rechte junger Menschen ein und bringt ihnen gleichzeitig die Vereinten Nationen nahe. Das Büro der Jugendgesandten ist Teil des Sekretariats der Vereinten Nationen und unterstützt Multistakeholder-Partnerschaften und Jugendinitiativen innerhalb der UNO. Ziele sind die Stärkung von Jugendlichen, auch als Führungskräfte, auf nationaler, regionaler und globaler Ebene. Das Büro fördert die Beteiligung von jungen Menschen innerhalb der UNO, auch im Rahmen von politischer und wirtschaftlicher Entwicklung mit einem starken Fokus auf marginalisierte und benachteiligte Jugendliche. Die Jugendsondergesandte arbeitet an der Realisierung der „Jugend2030: UNO Strategie für die Jugend“. https://www.un.org/youthenvoy/
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist die UN-Agentur in der Arbeitswelt. Sie legt internationale Arbeitsstandards fest, fördert Arbeitsrechte und setzt sich für menschenwürdige Beschäftigungsmöglichkeiten, die Verbesserung von Sozialschutz und die Stärkung des Dialogs zu arbeitsbezogenen Themen ein. Die ILO wurde 1919 im Zuge desvernichtenden Krieges gegründet, um der Vision zu folgen, dass universeller, andauernder Frieden nur erreicht werden kann, wenn dieser auf sozialer Gerechtigkeit basiert. Als einzige dreiteilige UN Agentur, bringt die ILO Regierungen, Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen aus 187 Mitgliedstaaten zusammen, um Arbeitsstandards festzulegen, Gesetze zu entwickeln und Programme voranzubringen, die eine faire Arbeit für alle Männer und Frauen fördern sollen. www.ilo.org
Youth Policy Labs ist eine global führende Denkschmiede mit einem besonderen Fokus auf Jugendliche, angesiedelt bei dem gemeinnützigen Verein Demokratie & Dialog in Berlin. Youth Policy Labs arbeitet an der Schnittstelle von Forschung und Journalismus mit dem Ziel, durch gut angereichertes Wissen politisches Handeln zugunsten der Lebenswelten und Bedarfe junger Menschen zu beeinflussen. Youth Policy Labs setzt sich für Jugendpolitiken ein, fördert junge Menschen als Wissenschaftler, ermöglicht internationale Diskussionen zu Jugendpolitiken und macht sich stark für eine wirksamere Kohärenz zwischen den Vereinten Nationen und Geberorganisationen zu Jugendrechten, -politiken und –programmen. Das Team besteht aus jungen Expert*innen zu Jugendpolitiken, Jugendwissenschaftler*innnen und Jugendjournalist*innen. Veröffentlichungen finden Sie unter Youth Policy Presse http://www.youthpolicy.org/
Mit besonderem Dank an die Michael Otto Stiftung und die Jua Stiftung.