„Dies ist ein wichtiger Schritt zur Nutzbarmachung des großen ökonomischen Potentials der Zentralbanken bei der Finanzierung des Klimaschutzes“, kommentiert Dr. Matthias Kroll, Finanzexperte der Hamburger Stiftung World Future Council.
Zehn Jahre nach der Finanzkrise wird es endlich Zeit für einen „Klima-Bailout“
Um den Umbau der Energieversorgungssysteme soweit zu beschleunigen, dass die 1,5-Grad-Grenze eingehalten werden kann, geht dies aber noch nicht weit genug: „Zur Finanzierung der globalen Energiewende müssen Zentralbanken in ausreichendem Maße ,Grüne Klima Bonds‘ kaufen und dauerhaft in ihre Bilanz nehmen. Nur dann kann die weltweit notwendige große Zahl von Investitionen in erneuerbare Energien in die Rentabilität gebracht werden“, so Kroll. „Auch dieser Schritt gehört zum Mandat der Zentralbanken!“ Denn der schnelle Austausch von fossilen Energieträgern durch Erneuerbare würde die Zentralbanken bei der Erfüllung ihrer Hauptaufgabe – Stabilisierung des Preisniveaus bei zwei Prozent – unterstützen. Im Gegensatz zu den stark schwankenden Preisen von Öl und Gas werden sich die Preise von Energie aus Sonne und Wind sehr konstant – und daher für die Zentralbanken planbar – entwickeln. Auch dies ist ein Grund für Zentralbanken, die Finanzierung der Energiewende endlich in die notwendige Größenordnung zu bringen. „Zehn Jahre nach der globalen Finanzkrise und dem Bank-Bailout wird es nun endlich Zeit für einen ,Klima-Bailout!'“, findet Kroll. „Es ist erfreulich, dass die Zentralbanken beginnen ihre zentrale Rolle erkennen.“Dr. Matthias Kroll studierte Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Rechtswissenschaften an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. Er lehrte Wirtschaftspolitik an der Universität Hamburg und ist seit 2010 bei der Future Finance Kommission der Stiftung World Future Council.
In einer seiner jüngsten Studien legte er dar, wie durch die Zentralbanken die nötigen Milliarden für den Klimaschutz mobilisiert werden könnten.