Im Jahr 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet, die erstmals international gültige Standards festlegte, um die Rechte von Mädchen und Jungen zu schützen und zu fördern. Die Staatengemeinschaft hat sich dazu verpflichtet, weil Menschen unter 18 Jahren besonderen Schutz und besondere Fürsorge benötigen. Auch wurde festgelegt, dass Kinder und Jugendliche das Recht haben, bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, nach ihrer Meinung gefragt zu werden. Die Konvention wurde seither von allen UN-Mitgliedsstaaten außer dem Süd-Sudan und den USA ratifiziert.
Doch: Noch immer leiden 300 Millionen Kinder unter Hunger und Mangelernährung. Noch immer erfahren viele Mädchen und Jungen Gewalt, Ausbeutung und Misshandlung. Und noch immer werden rund 85 Millionen Mädchen und Jungen zu ausbeuterischer Arbeit gezwungen und können ihr Recht auf Bildung nicht wahrnehmen. Darüber hinaus zwingen Umweltzerstörung und Konflikte derzeit etwa 20 Millionen Kinder als Flüchtlinge in Notunterkünften zu leben.
Mehr als 370 internationale Organisationen, nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen, die sich für Kinder und ihre Rechte einsetzen, sowie KinderrechtsexpertInnen wurden aufgerufen, vorbildliche Gesetze und politische Maßnahmen zur Umsetzung der Kinderrechte zu nominieren. Die 29 Nominierungen spiegeln die Vielzahl der Herauforderungen wider: Kinderhandel und Kinderarbeit, Zwangsheirat, Gewalt gegen Kinder in der Familie und an Schulen, sexuelle Ausbeutung, aber auch die Umsetzung der Rechte auf gute (inklusive) Bildung, Partizipation, einer gesunden Umwelt und die generelle Realisierung der Kinderrechtskonvention in der Gesetzgebung. Alle nominierten Gesetze werden nun auf der Basis detaillierter Interviews mit Parlamentariern, Nichtregierungs-Organisationen und Wissenschaftlern anhand festgelegter Kriterien evaluiert. Nach Ende der Recherchephase tritt eine Jury aus namhaften internationalen Kinderrechts-ExpertInnen zusammen, um die Politiken hinsichtlich ihrer positiven Auswirkungen und ihrer Übertragbarkeit zu bewerten und die effektivsten Politiken zu ermitteln.
Die Gewinner des Future Policy Award 2015 werden am 8. Dezember 2015 im Hamburger Rathaus gefeiert. Schirmherr des Events ist der Erste Bürgermeister der Hansestadt, Olaf Scholz. Als LaudatorInnen und Gäste werden u. a. WFC-Ratsmitglied Dr. Auma Obama, WFC-Ehrenratsmitglied Dr. Michael Otto und die WFC-BotschafterInnen Jörg Pilawa und Inez Björg David erwartet.
Die Liste aller nominierten Politiken finden Sie unten sowie unter www.worldfuturecouncil.org/....
Future Policy Award
Der Future Policy Award zielt darauf ab, politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit über herausragende politische Lösungen zu informieren. Der Preis lenkt die Aufmerksamkeit auf bereits existierende nachhaltige Politiken und zeigt, dass positive Veränderungen möglich sind, wenn der politische Willen vorhanden ist. Die Auszeichnung vorbildlicher Politiken sensibilisiert die Öffentlichkeit für vorhandene Lösungen und beschleunigt politische Maßnahmen zur Schaffung gerechter, nachhaltiger und friedlicher Gesellschaften. Weitere Informationen finden Sie hier.
Inter-Parlamentarische Union (IPU)
Die Inter-Parlamentarische Union (IPU) ist eine globale Organisation, in der sich Vertreter nationaler Parlamente zusammengeschlossen haben, um für die Etablierung von Frieden und Demokratie zu arbeiten und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken. Seit der Gründung im Jahr 1889 verpflichtet sich die IPU, zum Frieden beizutragen. Weitere Infos finden Sie unter www.ipu.org.
UNICEF
UNICEF fördert die Rechte und das Wohlbefinden eines jeden Kindes in allem was wir tun. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir in 190 Ländern und Territorien, um diesen Auftrag in praktische Maßnahmen umzusetzen. Dabei konzentrieren wir uns besonders darauf, die verletztlichsten Kinder zu erreichen - zum Wohle aller Kinder, überall. Weitere Informationen über UNICEF und unsere Arbeit finden Sie unter: www.unicef.org.