Die Folgen der Covid-19-Bekämpfung und die Konzentration auf einen Impfstoff gegen den Virus hätten wesentliche Gesundheitsdienste behindert und Millionen von Kindern wurden nicht gegen andere Krankheiten geimpft. Mehr als 5 Millionen Kinder unter 5 Jahren sind durch Cholera und Durchfallerkrankungen bedroht. Die Pandemie könnte 20 Jahre Fortschritt bei der Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und Malaria zunichte machen und die jährliche Todesrate verdoppeln.
"Wir dürfen nicht zulassen, dass die Pandemie weiterhin die Bildung der Kinder auf Eis legt, die Gesundheitssysteme überfordert sind, Impfungen ausgesetzt werden und Kinder hungern müssen, während ihre Lebensgrundlagen dezimiert werden", sagte Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland.
Die Pandemie hat eine tiefe globale Rezession ausgelöst. Die extreme Armut hat zum ersten Mal seit 22 Jahren zugenommen, und die Arbeitslosigkeit in ärmeren Ländern ist dramatisch gestiegen. Die Weltbank prognostiziert, dass durch COVID-19 in diesem Jahr bis zu 150 Millionen extrem Arme hinzukommen werden, die Hälfte davon Kinder.
"World Vision ist zutiefst besorgt, dass die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 die Entwicklung einer Generation der verletzlichsten Kinder der Welt dauerhaft beeinträchtigen könnten. Es darf keine gestohlene Kindheit mehr geben, da Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt weiterhin mit den verheerenden Nachbeben von COVID-19 konfrontiert sind", so Waffenschmidt.
Die bisherigen Erfolge in der Bekämpfung vieler Krankheiten seien bedroht, so World Vision. Seit 1990 hatte sich die Zahl der Kinder, die an vermeidbaren Ursachen wie Armut, Hunger und Krankheiten sterben, mehr als halbiert. Wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht den Ländern Priorität einräumt, die langfristig am stärksten von den Auswirkungen von COVID-19 bedroht sind, befürchtet World Vision, dass die Pandemie Millionen von Kindern dem Tod durch Hunger und Krankheiten aussetzen wird.
"Die internationale Gemeinschaft muss sich der Herausforderung stellen - und wir müssen uns zusammenschließen, um Hoffnung zu bringen, bevor es zu spät ist", sagte Christoph Waffenschmidt.
Die UNO hat kürzlich vorausgesagt, dass im Jahr 2021 weltweit 235 Millionen Menschen humanitäre Hilfe und Schutz benötigen werden; ein Anstieg von 40 Prozent innerhalb eines Jahres. Das bedeutet, dass 1 von 33 Menschen weltweit Hilfe benötigt, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Wert von 1 von 45 Menschen vor einem Jahr, der bereits der höchste Wert seit Jahrzehnten war. Im Jahr 2020 stieg die Zahl der Menschen, die von World Vision mit Bargeld und Gutscheinen unterstützt werden, auf 6,4 Millionen an - eine Steigerung um 60 Prozent im Vergleich zu 2019. World Vision konnte dem steigenden Bedarf durch schnelles Umgewichten bestehender Mittel gerecht werden.
Noch besorgniserregender ist, dass zu einer Zeit, in der die Ärmsten der Welt mehr Unterstützung denn je benötigen, insgesamt weniger Mittel bereitgestellt werden. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die ausländischen Direktinvestitionen in die Entwicklungsländer im Jahr 2020 um 35 % bis 45 % zurückgegangen sind.
Christoph Waffenschmidt: "Vor einem Jahr haben wir die größte Nothilfeaktion in unserer Geschichte gestartet. Wir rufen Regierungen, Einzelpersonen und Unternehmen dazu auf, der Hilfe für Kinder Vorrang einzuräumen und dringend auf die verheerenden Folgen zu reagieren, die diese Pandemie bereits angerichtet hat.“
World Vision wird im Kampf gegen Covid-19 und die Folgen der Pandemie weiterhin in den Bereichen Aufklärung, medizinische Hilfe und Nothilfe aktiv sein. So unterstützt World Vision beim Aufbau von Quarantänezentren, Verteilung von Impfinformationen und der Einrichtung digitaler Lernplattformen für Schüler und Schülerinnen.
Die Hilfsmaßnahmen von World Vision können Sie unterstützen über folgende Bankverbindung:
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