"Diese Krise ist für die Öffentlichkeit außerhalb Afrikas fast unsichtbar, aber vor Ort erleben wir die verheerenden Auswirkungen veränderter Wetterbedingungen, die für Kinder unerträgliche Situationen schaffen. Wir wissen, dass viele Kinder von ihren Familien getrennt wurden, nicht zur Schule gehen und stattdessen arbeiten, um sich ihre nächste Mahlzeit zu leisten.”, erklärte Maxwell Sibhensana, Einsatzleiter von World Vision für die Nothilfe in der Region.
Teile des südlichen Afrikas wie Angola und Simbabwe haben in den letzten Jahren immer wieder Dürren erlebt, die zu Ernteausfällen führten. In anderen Gebieten, wie beispielsweise Mosambik, wurden durch unregelmäßige Überschwemmungen und Zyklone 700.000 Hektar Nutzfläche beschädigt.
Maxwell Sibhensana: "Wir müssen den Klimawandel in unsere Entwicklungsprogramme einbeziehen, das Schlimmste vorwegnehmen und den Landwirten helfen, widerstandsfähiger gegen Klimaschocks zu werden, da viele Länder des südlichen Afrika zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern gehören."
In Simbabwe leiden 5,5 Millionen Menschen unter Hunger und dadurch bedingte Krankheiten. Dort führt die Wasserknappheit außerdem zu andauernden Stromausfällen, da die Wasserkraftwerke nicht mehr arbeiten können. Seit Wochen gibt es zum Beispiel in der Hauptstadt Harare nur noch nachts und stundenweise Strom.
World Vision setzt deshalb in Simbabwe schon seit längerer Zeit in den Projektgebieten Solaranlagen ein, um von der öffentlichen Stromversorgung unabhängiger zu werden. Zudem werden Trainings für Landwirte angeboten und der Einsatz Dürre toleranten Saatguts gefördert.
In Angola sind mehr als 2,4 Millionen Menschen betroffen, davon schätzungsweise 85.000 Kinder mit schwerer oder mittlerer akuter Unterernährung. World Vision Screening-Daten zeigen, dass sich die Fälle von Unterernährung allein in der Provinz Huila im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt haben.
Der Direktor für humanitäre Notfälle von World Vision Angola, Robert Bulten, sagt, dass sich die Situation in Angola seit Monaten verschlechtert hat und fordert dringende humanitäre Hilfe: “Kinder essen kaum eine Mahlzeit am Tag. Unsere Mitarbeiter, die seit Ende des Bürgerkrieges in Angola arbeiten, sagen, dass sie noch nie Hunger und Unterernährung in diesem Ausmaß gesehen haben.”