„Angesichts von Rückschlägen bei aktuellen Friedensvermittlungen und sich ausweitenden Kampfhandlungen benötigt die Krise dringend mehr Aufmerksamkeit“, sagt Marwin Meier, Referent für Flucht und Migration bei World Vision Deutschland. „19 Millionen Kinder können nicht mehr zur Schule gehen und verpassen damit nicht nur Bildungschancen, sondern auch Schulmahlzeiten, die sie vor Hunger und Unterernährung bewahren. Der Konflikt hat viele Märkte zerstört und beeinträchtigt in vielen Regionen auch die Produktion von Lebensmitteln. Eine vollständige Beendigung der Gewalt und sichere Zugänge für Helfer in isolierte Gebiete würden die Lage entscheidend verbessern; darum ist die Reise von Ministerin Baerbock so wichtig.“ Laut UN-OCHA haben insgesamt rund 7,6 Millionen Menschen ihre Heimatorte im Sudan verlassen.
„Es muss sichergestellt werden, dass die letzten Mai unterzeichnete ‚Jeddah-Erklärung zum Schutz der Zivilisten im Sudan‘ vollumfänglich umgesetzt wird“, so Meier. „Es kann nicht sein, dass Kinder zum zweiten oder dritten Mal mit ihren Familien innerhalb des Landes fliehen müssen, aus realer Angst vor schweren Menschenrechtsverletzungenwie sexualisierter Gewalt. Jede weitere Flucht verstärkt auch das Trauma bei den Kindern – eine schwere Hypothek für ihre Entwicklung und die Zukunft des Sudan.“
World Vision ist trotz vieler Herausforderungen vor Ort im Einsatz. In Ost-Darfur, Süd-Kordofan und Blue Nile State sowie im Al Jazirah State verhilft das Kinderhilfswerk geflüchteten Familien zu medizinischer Notversorgung, Nahrungsmitteln und Trinkwasser sowie psychosozialen Hilfen. Die Arbeit wird unter anderem vom Auswärtigen Amt, vom BMZ und von der EU gefördert. In Nachbarländern wie dem Südsudan und dem Tschad unterstützt World Vision mehrere Grenzregionen dabei, die geflüchteten Menschen aufzunehmen und Kindern Schutz zu bieten. Insgesamt sind fast 25 Millionen Menschen, fast die Hälfte der Bevölkerung, laut UN-OCHA auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der von den Vereinten Nationen ermittelte Finanzierungsbedarf für humanitäre Hilfe in diesem Jahr ist jedoch bisher nur zu 3,1 Prozent gedeckt.
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