„Diese Ergebnisse zeigen den negativen Kreislauf zwischen Bodendegradation, Hunger und Konflikten – zumeist verursacht durch menschliches Handeln“, sagte Isabel Gomes, internationale Direktorin für humanitäre Hilfe bei World Vision. „Obwohl laut der Untersuchung die Vegetation seit 1989 in Ländern, die von Hungersnöten betroffen sind, insgesamt zugenommen hat, müssen wir feststellen, dass Landverödung und konfliktbedingte Todesfälle immer mehr zunehmen und sich gegenseitig verstärken. Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Konflikten.“
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass Hungersnöte eher eine Frage von politischem Handeln als von Nahrungsmittelproduktion sind. „Da es sich um Probleme handelt, die von Menschen verursacht sind, können Hungersnöte auch von Menschen gelöst werden. Die Art und Weise, wie wir unseren Planeten - und uns gegenseitig - behandeln, führt zu hohen Verlusten von Menschenleben, zur Schädigung der Umwelt und letztlich zu einem hohen Risiko von Hungerkatastrophen", erläutert Gomes.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die ohnehin schon instabile Lage in vielen Ländern weiter verschärft. Besonders betroffen sind wieder die Ärmsten der Armen. Die Unterernährung von Kindern hat weiter zugenommen, da die Lebensgrundlagen besonders von den schwächsten Bevölkerungsgruppen zerstört wurden und die Lebensmittelpreise gestiegen sind.
„Die derzeitige weltweite Hungerkrise ist von Menschen verursacht. Die Analyse zeigt, dass der Schutz unserer Umwelt dazu beiträgt, das Risiko von Konflikten in bestimmten Kontexten zu mindern und die Dauer von Konflikten zu verkürzen, Frieden fördert und somit den Stress für Menschen mindert und den Hungertod von Millionen Kindern verhindert“, so Gomes.
Ekkehard Forberg, World Vision Experte für Friedensförderung und Klima, betont vor diesem Hintergrund, dass sich der beschriebene negative Trend der gegenseitigen Verstärkung von Gewalt-Konflikten und Landverödung umkehren lasse. „Wir müssen mehr dafür tun, die fortschreitende Wüstenbildung aufzuhalten. Dies ist in vielen Regionen der Erde möglich, indem man die regenerative Wiederaufforstungsmethode FMNR (farmer managed natural regeneration) umsetzt. Die Technik trägt auch dazu bei, die Landverödung aufzuhalten und auf Äckern angewendet, Erträge in der Landwirtschaft zu steigern. Dies trägt dazu bei, die Lebensgrundlagen vieler Menschen zu sichern und beugt so Konflikten um Ressourcen vor.“
World Vision setzt die FMNR-Methode inzwischen in mehr als 100 Projekten in 27 Ländern um.
Der Tag der Erde wird jedes Jahr am 22. April begangen und soll die Wertschätzung in unsere Umwelt stärken, aber auch dazu anregen, unser Konsumverhalten zu überdenken. In diesem Jahr lautet das internationale Motto: „Investiere in unseren Planeten!“
Von den Folgen des Klimawandels und der Umweltzerstörung sind besonders Kinder und ihre Familien betroffen. World Vision unterstützt die Menschen in den ärmsten Regionen der Erde.
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Das gute Geschenk: Ein Hektar Wald (worldvision.de)
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