Mehr als 700.000 Menschen sind mittlerweile aus ihrer Heimat in Cabo Delgado im Norden des Landes geflohen. Viele Kinder haben ihre Eltern verloren und sind jetzt Waisen. Unterstützung ist dringend nötig, um Kinder psychisch und physisch zu versorgen. Viele Menschen leiden konstant unter Nahrungsmittelmangel. Siminone Mhula, Expertin für Kinderschutz bei World Vision betont: „Auf der einen Seite haben wir den Mangel an Nahrungsmitteln, der dazu führt, dass junge Mädchen im Gegenzug für Nahrung sexuell ausgebeutet werden. Auf der anderen Seite erleben wir Mädchen und Jungen, die zutiefst verzweifelt sind, nachdem sie Zeugen von furchtbaren Grausamkeiten geworden sind. Sie haben gesehen, wie ihre Liebsten enthauptet wurden oder wie Mädchen entführt und gezwungen wurden, ihre Angreifer zu heiraten, als ihre Dörfer überfallen wurden.“
So berichtete die 7jährige Ancha, dass sie mit ansehen musste, wie ihre Mutter brutal getötet wurde. Coquinha, die Frau, die sie rettete, erzählt: "Sie kniete, weinte und zitterte. Sie versuchte verzweifelt, ihre Mutter aufzuwecken, die tot am Boden lag. Ich konnte sie nicht zurücklassen. Ich habe sie einfach gepackt und wir sind weitergegangen."
"Kein Kind sollte solche Gewalt erdulden müssen. Die internationale Gemeinschaft muss schnell handeln und mehr Mittel bereitstellen, um sicherzustellen, dass diese Kinder und alle Menschen, die vertrieben wurden, die Unterstützung bekommen, die sie brauchen", so Kinderschutzexpertin Simione.
Familien in der Provinz Cabo Delgado hatten in den letzten Monaten bereits unter den verheerenden Auswirkungen des Zyklons Kenneth (2019) und der Covid-19 Pandemie zu leiden.
Aufgrund von Armut, fehlender Bildung und geringen beruflichen Perspektiven gibt es insbesondere für junge Menschen schon seit Jahren keine positiven Zukunftsaussichten.
Spenden für Hilfsprojekte sind online hier möglich:
World Vision-Kampagne „Jeder Einzelne zählt, um Gewalt gegen Kinder zu beenden“: https://www.worldvision.de/spenden/kindheitsretter