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World Vision fordert Aufstockung internationaler Hilfe für am stärksten gefährdete Menschen

(lifePR) (Berlin / London, )
  • Das Coronavirus kann in Ländern mit schlecht ausgestatteten Krankenhäusern und Mangel an medizinischem Personal verheerende Auswirkungen haben
  • Die Todesraten in den ärmsten Ländern der Welt könnten höher sein als die bisher gemeldeten 3,4 Prozent
Nach der heutigen Einstufung von COVID-19 als Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation müssten vereinte internationale Anstrengungen beschleunigt werden, um die massiven Auswirkungen auf das Leben von Flüchtlingskindern, Migranten und den Menschen in den ärmsten Regionen der Welt zu verringern, fordert die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision.

Gesundheitsexperten der Hilfsorganisation fordern Regierungen dazu auf, sich nicht nur auf die Auswirkungen des Virus auf die eigenen Bürger, Unternehmen, Reisen und den Handel zu konzentrieren. Ein Fokus muss auch auf der Unterstützung von Ländern liegen, die von Krieg oder Armut betroffen sind.

Andrew Morley, Präsident und CEO von World Vision International, warnt: “Die Pandemie-Erklärung der WHO ist ein Signal für uns, die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene zu verstärken. Während sich die meisten Länder und Bürger darauf konzentrieren werden, sich selbst zu schützen, dürfen wir diejenigen - insbesondere Kinder - nicht vergessen, die anderswo als Flüchtlinge, Vertriebene und an Orten leben, wo es nur wenige Ärzte, Krankenschwestern und Krankenhäuser gibt. Unsere Hauptsorge gilt den Kindern, von denen in Asien viele bereits durch den Verlust der familiären Existenzgrundlage, durch Schulschließungen und überlastete Gesundheitssysteme betroffen sind".

World Vision arbeitet bereits intensiv an der Verteilung von Schutzausrüstungen und Hilfsgütern in Asien, wo der Ausbruch des Virus erstmals registriert wurde, sowie an der Bereitstellung von Gesundheitsberatung und psychosozialer Unterstützung für Kinder, ihre Betreuer und Gemeinden.

Aber die Gesundheitsexperten von World Vision sind zutiefst besorgt über die Situation in Afrika, über den von Konflikten betroffenen Nahen Osten und über die vielen Familien, die aufgrund der Wirtschaftskrise in Venezuela fliehen mussten, sowie über die Rohingya-Flüchtlinge, die aus Myanmar nach Bangladesch fliehen mussten. 

„COVID-19 ist hochgradig ansteckend und wird sich leicht an Orten verbreiten, an denen unhygienische Bedingungen herrschen, wo es zu viele Menschen gibt und wo die Gesundheitsdienste und die Überwachungsmaßnahmen schwach sind", so Tom Davis, Leiter des Bereichs Gesundheit und Ernährung bei World Vision International.  „Das bedeutet, dass Länder, die eine hohe Zahl von Vertriebenen und Flüchtlingen aufnehmen oder in denen ein gravierender Mangel an Ärzten, Krankenschwestern, Gesundheitshelfern und Krankenhäusern herrscht, besondere und dringende Unterstützung benötigen.”

Während in reichen Ländern in der Regel 2 bis 12 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner zur Verfügung stehen, ist es in den ärmsten Ländern nur 1 Bett pro 10.000 Einwohner. Es kann auch ein Mangel an Sauerstoff, Beatmungsgeräten und Intensivstationen bestehen. In Flüchtlingslagern ist diese Art von medizinischer Unterstützung in der Regel gar nicht zugänglich. Die Todesraten von COVID-19 könnten dort also höher sein als die bisher gemeldeten 3,4%; diese Zahlen stammen aus Ländern mit fortschrittlicheren Gesundheitssystemen.  Auch die Infektionsraten könnten aufgrund beengter Lebensbedingungen und mangelnder Hygiene höher sein, ergänzt Davis.

Davis warnt auch davor, dass der Domino-Effekt für Kinder katastrophal sein könnte, wenn Erziehungsberechtigte und Einkommensbezieher erkranken oder sterben. Verheerende Folgen für Kinder könnten vom Abbruch der Schule bis hin zum Zwang zur Arbeit, zum Betteln oder zum Einstieg in den Sexhandel reichen. Da die Gesundheitssysteme ihre Ressourcen auf die Betreuung der wachsenden Zahl von Erwachsenen, die an COVID-19 erkrankt sind, verlagern, könnten auch die routinemäßigen Gesundheits- und Ernährungsdienste für Kinder unterbrochen oder unterfinanziert werden. 

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