Zuvor hatten bewaffnete Gruppen Massaker unter Zivilisten verübt.
Die Demonstranten werfen den im Osten des Landes stationierten UN-Truppen vor, untätig den Massakern zu zusehen und nichts für den Schutz der Zivilbevölkerung zu unternehmen. Hintergrund ist, dass die UN-Truppen nur an Kämpfen der Regierungstruppen gegen Milizen teilnehmen dürfen, wenn sie dazu von der kongolesischen Regierung aufgefordert werden. Das ist bislang nach Aussagen der UN nicht geschehen.
Helen Barclay-Hollands, Leiterin von World Vision für den Ostkongo, sagte, die Maßnahmen ihrer Organisation in Beni seien vollständig eingestellt worden. Dadurch sei die Bekämpfung von Ebola ernsthaft gefährdet. Kinder würden als direkte Folge der Unsicherheit an Krankheiten wie Ebola und Masern sterben, wenn die Arbeit nicht schnell wieder aufgenommen werden könne.
Barclay-Hollands: „Dieser Ausbruch von Gewalt kommt zu einem schlimmen Zeitpunkt. Wir waren gerade dabei, die Ebola-Epidemie in den Griff zu bekommen, und die Hilfsorganisationen verstärkten ihre Bemühungen, auch die Masern einzudämmen, bei denen bisher etwas mehr als 4.000 Menschen im Land getötet wurden. Das ist jetzt alles in Gefahr.“
Zudem führen Kämpfe an anderen Orten im Osten auch zu plötzlichen Evakuierungen und zur Massenflucht von Menschen, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung von Ebola und Masern sehr viel größer werde.
Wann World Vision und auch weitere Hilfsorganisationen ihre Arbeit wieder aufnehmen, hängt von Ausmaß und Dauer der Gewalt ab.
World Vision ist seit 1984 in der DR Kongo aktiv. Seitdem konzentriert sich die Arbeit der Hilfsorganisation dort auf Katastrophenhilfe, die Reintegration von Kindersoldaten und Zwangsprostituierten sowie die Hilfe für Kinder, die zum Dienst in Minen gezwungen sind. Außerdem engagiert sich World Vision in der Eindämmung von Ebola. Seit dem Ausbruch von Ebola im August 2018 sind fast 2.200 Menschen ums Leben gekommen. Das Engagement umfasst eine Reihe von Gesundheits- und Kinderschutzprogrammen.