Vor allem im Bereich Klimaschutz und Impfkampagnen haben die G7 halbherzig gehandelt, so World Vision. Statt der Freigabe von Patent- und Eigentumsrechten auf Impfstoffe, Medikamente und medizinische Geräte habe sich Kanzlerin Merkel mit ihrer Idee von freiwilligen Impfstoffspenden durchgesetzt. Fiona Uellendahl, Gesundheitsexpertin bei World Vision: „Das ist auch nur kurzfristige Hilfe, aber kein längerfristiges Konzept zur Bekämpfung von Pandemien. Gerade ärmere Länder haben ohne den Zugang zu nötigen Technologien und Knowhow keine Chance, selbst einen Beitrag zur globalen Pandemiebekämpfung zu leisten. Dafür wäre die Aussetzung von Patenten jedoch Voraussetzung.“
Halbgar sei auch der Plan zur Bekämpfung des Klimawandels. Marwin Meier, Klimaexperte bei World Vision: „Die G7 haben sich immerhin darauf verständigt, die Pariser Klimaziele zu erreichen. Im Vergleich zu früheren Gipfeln ist das ein Fortschritt. Aber es hapert an konkreten Umsetzungsplänen. Wie soll die Hilfe für ärmere Länder konkret aussehen? Was passiert, wenn die Zwischenetappen der CO2-Reduzierung nicht erreicht werden? Da hat die G7 die Arbeit einfach an die G20 weitergereicht.“
Das wirklich dicke Brett, so Meier, werde im Rahmen des G20-Prozesses gebohrt, wo die drei Nationen auch Mitglied sind. Jetz müssten die G7 massiv auf die G20 einwirken, um einen positiven Kipp-Punkt zu erreichen, der eine echte Klimawende schnell genug einleitet. Ein positiver Lichtblick des G7 sei, so World Vision, das verstärkte Engagement im Bereich Bildung. Hier habe vor allem die britische Regierung größere finanzielle Zusagen gemacht.