Der Verein war angetreten, um die seit 1953 bestehende deutsche Tradition der Teilnahme an internationalen Berufswettbewerben fortzuschreiben. Aus dem kleinen Verein mit damals 17 Gründungsmitgliedern ist im Laufe der Jahre ein leistungsfähiges Netzwerk von jetzt 86 Branchenverbänden, Einzel- und global agierenden Unternehmen, Initiativen und Organisationen geworden. Eine neutrale Bildungsplattform, wo sich u.a. auch 29 Partnerverbände als Multiplikatoren für die berufliche Bildung engagieren. Gefördert und unterstützt wird der Verein von der Bundesregierung, im Besonderen den Bundesministerien für Bildung und Forschung, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks oder vielen fachlichen Partnern wie dem Bundesinstitut für Berufliche Bildung.
Perle in der beruflichen Bildung geschaffen
„Die berufliche Bildung Made in Germany ist hoch anerkannt in der Welt. Wir sind hier gut aufgestellt, dürfen aber nicht nachlassen und stehen bleiben, ist sie doch zurecht eine tragende Säule für die Sicherung der Fachkräfte hierzulande – jetzt und künftig. Veränderung der Berufsbilder, Modernisierung und Digitalisierung, verbesserte Rahmenbedingungen, Qualifizierung der Ausbilder sind einige Stichworte. Und WorldSkills Germany mit seinem engagierten Wirken im exzellenten Netzwerk, der Auswahl, der Vorbereitung und den Erfolgen der jungen Fachkräfte bei Welt- und Europameisterschaften der Berufe ist ein wichtiger Baustein in diesem Gefüge der beruflichen Bildung“, würdigte Kornelia Haugg, Abteilungsleiterin im Bundesbildungsministerium, die Arbeit des Jubilars. „Die Begeisterung bei den Berufswettbewerben steckt an, doch bei allen Spitzenleistungen und Erfolgen der Champions – wir wollen auch hier besser werden. Dafür kann ich Ihnen auch künftig die weitere Unterstützung des Bundesbildungsministeriums zusagen.“ Ein Geburtstagspräsent, das bei allen Gästen mit großem Beifall aufgenommen wurde.
Für Andrea Zeus, eine, die seinerzeit mit dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe zu den Mitgründerinnen des Vereins gehörte und heute die Geschicke als Vorstandsvorsitzende mitbestimmt, ist dies Anerkennung für die Entwicklung von WorldSkills Germany. „Immer mehr haben verstanden, wie wertvoll eine gute Ausbildung für die Wirtschaft und die Gesellschaft ist. Und wer einmal bei den internationalen Berufswettbewerben dabei war, die Atmosphäre erlebte und mitgefiebert hat, wie unsere Fachkräfte mit Können und Leidenschaft um Medaillen fighten, der weiß: die Gründung des Vereins damals war ein richtiger Schritt, eine gute Sache für die junge Generation.“ Man habe eine „kleine Perle geschaffen und ist heute Teil der leistungsstarken Gemeinschaft in der beruflichen Bildung“, ergänzt WorldSkills Germany-Geschäftsführer Hubert Romer. „Wir sind inzwischen gut vernetzt innerhalb der deutschen und internationalen Bildungslandschaft und haben eine nachhaltige Erfolgsgeschichte geschrieben – Dank vor allem auch der vielen Mitglieder und ihrer hilfreichen Kontakte, des Vorstandes und der engagierten, ehrenamtlich tätigen Bundestrainerinnen und Bundestrainer, aller Champions und ihrer Ausbilder/innen, Trainer/innen und Unterstützer/innen sowie deren Familien daheim.“
Erfolgskonzept „Lernen im Wettbewerb“ breit umsetzen
Allein seit 2007 vertraten 365 gut vorbereitete Teilnehmer/innen die deutschen Farben bei Welt- und Europameisterschaften der Berufe. 40 Gold-, 42 Silber- und 34 Bronzemedaillen sammelten die WorldSkills- und EuroSkills-Champions dabei ein, 132 Exzellenzauszeichnungen als Anerkennung für berufliche Spitzenleistungen bei den internationalen Wettbewerben kommen in dem Zeitraum noch hinzu. Einige Highlights vergangener Events fanden sich in einem Best-of-Video wieder – und lösten bei vielen Gästen der virtuellen Geburtstagsfeier Gänsehautgefühle aus.
„Doch unser Fokus liegt nicht nur auf dem beruflichen Spitzen-, sondern auch auf dem Breitensport“, umreißt Hubert Romer den Anspruch des Vereins. „Die WorldSkills-Familie hat so viele Gesichter. In den letzten 15 Jahren hatten mehrere Hunderttausend junge Menschen Kontakt mit den Berufswettbewerben, deren Beste dann Teil der deutschen Berufe-Nationalmannschaft für die WorldSkills und EuroSkills wurden. Nennen möchte ich den Wettbewerb der Pflegeberufe mit seinen jährlich über 30.000 Teilnehmenden, oder die PLWs im Handwerk, aber auch die zahlreichen Schüler, die die Heim-WM der Berufe 2013 in Leipzig besuchten.“
Wichtiges Anliegen des Vereins ist und bleibt: Leidenschaft für Berufe zu wecken, junge Menschen in ihren Talenten und Fähigkeiten herauszufordern und zu fördern, zu Höchstleistungen im beruflichen Bereich anzuspornen – und auch Türen in der beruflichen Karriere zu öffnen. Dass WorldSkills Germany auf dem richtigen Weg ist, spiegelten auch die Grußbotschaften und Statements von Verbändechefs und Unternehmern, von ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und Partnern wider.
Geschäftsführer Romer: „Zukunft braucht Bildung. WorldSkills Germany schafft mit vielen Partnern und Projekten Zukunft. Nachwuchswerbung und –förderung kann und muss in verschiedenen Formen erfolgen. Die Arbeit der (Bundes)Leistungszentren, die Schüleraktion ‚Entdecke deine Talente‘, die WorldSkills Germany Akademie oder ausbildungsbegleitende Projekte wie ‚Digital Youngsters‘ sind einige Beispiele dafür, dass die WorldSkills-Familie wächst und am Puls der Zeit agiert.“ Man wolle das Erfolgskonzept „Lernen im Wettbewerb“ in der beruflichen Breite nutzbar machen. Ein besonderer Motivationsschub für die WorldSkills-Bewegung und die Berufswettbewerbe in Deutschland soll und wird von der Bewerbung um die Ausrichtung der Europameisterschaft der Berufe EuroSkills 2027 in Düsseldorf ausgehen. Die Vorbereitungen laufen – und gute Rahmenbedingungen sowie Erfolge bei den bevorstehenden internationalen Meisterschaften sind dafür die besten Argumente.