Um den steigenden Anforderungen der Wärmeschutzverordnungen gerecht zu werden, raten Bauexperten zunehmend, Zwei- und Dreifach-Verglasungen einzubauen. Die Zwischenräume sind mit Edelgas gefüllt und tragen eine hauchdünne metallische Schicht an der Glasoberfläche, die die Dämmwirkung zusätzlich erhöht. Die Stabilität der Scheibenzwischenräume, auch bei Panoramafenstern, garantieren Abstandshalter, die bisher aus Aluminium gefertigt im Randbereich eingelassen sind. Weil dieses Metall eine hohe Wärmeleitfähigkeit hat, gehörte dieser Fensterbereich zu den energetischen Schwachstellen. Deshalb wurden die Aluminiumteile durch wärmetechnisch optimierte Abstandshalter ersetzt. Das neue Bauteil führt zu einem spürbaren Einspareffekt und wird in der Fensterbauerbranche kurz "Warme-Kante"-Abstandshalter genannt. Dessen Wirkung entfaltet sich allerdings erst optimal bei einem Fenster mit Dreifachverglasung.
Verbessertes Fugen- und Dichtmaterial
Aber auch bei der Abdichtung und Verankerung von Fenstern im Wandbereich wurden Fortschritte erzielt. Die Normen für den Fenstereinbau verlangen beispielsweise hochwertige Dichtungsbänder, die auch nach Jahren noch alle Spalten abdichten. Manche Handwerker bevorzugen wegen der einfacheren Verarbeitung eher Acryl und Silikon. Wenn sich dann nach wenigen Jahren Risse bilden, ist der Einspareffekt deutlich geringer. Auch kommen immer öfter spezielle Fensterrahmenschrauben zum Einsatz, die ohne Dübel in der Wand verankert werden können. Die Spalten, die nach dem Einbau rund ums Fenster zu finden sind, werden mit einem isolierenden Schaum behandelt und so optimal abgedichtet. Ein passender Fugenkleber verschließt dann die Spalten endgültig und sorgt auch für einen ästhetisch guten Abschluss der Arbeit. Viel Wert wird zudem auf die thermische Trennung von Rollläden und Fenstersimsen gelegt, damit sich über diese schwachen Punkte keine Kaltluft mehr in die Räume einschleicht.
Fensterqualität mit Zukunft
Fenster, die vor 1995 hergestellt wurden, gelten heute aus Sicht des Energieverbrauchs als veraltet. Zum Vergleich: Ein einfach verglastes Fenster hatte einen Energiekennwert von fünf bis sechs W/m2K im Durchschnitt. Dieser Wärmedurchgangskoeffizient, bei Fenstern wird er Uw-Wert genannt, liegt heute bei vielen Produkten deutlich unter dem "amtlichen" Wert von 1,3 W/m2K. Dabei sind die Kosten für ein modernes, hochwärmegedämmtes Fenster nicht wesentlich höher als für ein Fenster mit den gesetzlichen Mindestanforderungen. Und die höheren Kosten zahlen sich aus. Ebenfalls zu bedenken ist, dass in naher Zeit eine neue Energieeinsparverordnung mit um 25 Prozent strengeren U-Werten als heute verabschiedet werden soll. So gesehen ist der Mehraufwand durch ein Mehrschichtenglas auch eine Investition in die Wertstabilität und die Substanz der Immobilie.
Die beste Verglasung kann ihre Wirkung jedoch nur in Kombination mit einer optimierten Rahmenkonstruktion voll entfalten. Je nach Fenstergröße beträgt der Rahmenanteil nämlich zwischen 20 und 35 Prozent der Fensterfläche. Der Markt bietet einen speziell entwickelten Energiesparrahmen, der wegen seiner FCKW-freien Ausschäumung eine optimale Wärmedämmung im gesamten Fensterbereich ermöglicht.