Um auch bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch sowie Eis- und Reifglätte mit dem Auto sicher unterwegs zu sein, schreibt die Straßenverkehrsordnung (StVO) besondere Reifen vor. Das können spezielle Winterreifen, Allwetter- oder Ganzjahresreifen sein – erkennbar sind sie an der M+S-Kennzeichnung für Matsch und Schnee. Zu alte oder abgefahrene Reifen verfügen auf schneebedeckter Fahrbahn unter Umständen nicht mehr über ausreichend Bodenhaftung – und das kann gefährlich werden. Darüber hinaus gilt: Wer bei winterlichen Wetterverhältnissen ohne die spezielle Bereifung unterwegs ist, muss mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 60 Euro und einem Punkt im Verkehrszentralregister rechnen. Kommt es zum Unfall, kann es erhebliche Leistungskürzungen der Kfz-Kaskoversicherung wegen grober Fahrlässigkeit geben, sofern der Kfz-Versicherer auf diesen Einwand nicht verzichtet.
Den Durchblick behalten
Wichtig ist auch eine klare Sicht: Autofahrer sollten deshalb regelmäßig kontrollieren, ob die Scheibenwischanlage ihres Fahrzeugs funktioniert und ausreichend Scheibenwaschwasser eingefüllt ist. Das Mischen mit geeignetem Frostschutzmittel verhindert das Festfrieren auf der Scheibe. Zum Schutz vor dem Vereisen der Windschutzscheibe über Nacht kann ein großes Tuch darüber gespannt werden. Laut StVO genügt es nicht, vor dem Losfahren nur ein kleines Sichtfenster frei zu kratzen. Wer beim Fahren mit zugefrorenen Scheiben erwischt wird, muss mit einem Bußgeld zwischen zehn und 35 Euro rechnen. Zudem sollten Autofahrer darauf achten, regelmäßig Scheinwerfer und Heckleuchten zu reinigen. Beim winterlichen Schmuddelwetter bildet sich oft schon nach wenigen Kilometern ein Schmutzfilm auf den Scheinwerfern, der die Sichtweite deutlich verschlechtern kann.
Im Unterschied zu Alltagsfahrzeugen, die auch im Winter einsatzbereit sein müssen, verbringen Fahrzeuge mit Saison-Kennzeichen, wie zum Beispiel Oldtimer, die kalte Jahreszeit meist in der Garage. Diese sollte konstant bei 15 °C und 40 Prozent Luftfeuchtigkeit temperiert sein, um der Entstehung von Kondenswasser und damit der Rostbildung vorzubeugen. Damit die Luft zirkulieren kann, öffnet man am besten die Fenster des Wagens einen Spalt breit und hebt die Scheibenwischer leicht an. Nach der Vorbereitung für den Winter kann man das Auto dann aufbocken, um Fahrwerk und Radaufhängung zu entlasten. Ist dies nicht möglich, sollte zumindest der Luftdruck der Reifen auf maximal drei Bar erhöht werden. Damit sich keine Beläge festsetzen, sollte das Fahrzeug mit gelockerter Handbremse überwintern. So kann der Wagen alle paar Wochen einige Zentimeter vor- und zurückgerollt werden, um Öl und Fett in Getrieben und Wellen zu verteilen.
Gut geschützt in die Garage
Da insbesondere Blech- und Stahltanks rostanfällig sind, sollten sie im Voraus vollgetankt werden. Bei Einspritzmotoren mit einer längeren Standzeit empfiehlt es sich, gegebenenfalls einen Benzinstabilisator hinzuzugeben. Ferner muss das Motoröl gewechselt werden. Auch das Kühlsystem sollte mit ausreichend Kühlmittel befüllt werden, um einen optimalen Frostschutz zu gewährleisten, dadurch werden auch gleichzeitig die Dichtungen gepflegt. Anschließend sollte das Fahrzeug gereinigt werden. Dies erledigt man am besten per Handwäsche, also mit warmem Wasser, einem milden Shampoo und einem weichen Schwamm oder Waschhandschuh sowie einem Mikrofasertuch zum Abtrocknen. Am Ende folgt eine Schicht Hartwachs. Besitzer eines Cabrios sollten das Verdeck auf Schmutz und Risse überprüfen, es mit Seifenwasser reinigen und schließlich imprägnieren. Damit das Gewebe keine Falten bildet, muss das Dach stramm und in trockenem Zustand geschlossen bleiben. Am Unterboden und an den Radhäusern sollten schadhafte Stellen entrostet, grundiert und der Unterbodenschutz ausgebessert werden. Alle losen Bodenbeläge sollten herausgenommen und auf feuchte oder modrige Stellen überprüft werden. Motorhaube und Kofferraum sollte man locker auflegen und die Türen lediglich leicht einrasten, damit die Dichtungen entspannen.
Am Ende dieser Pflegemaßnahmen muss der Wagen gründlich trocknen. Dazu kann man ihn bei schönem Wetter noch einmal richtig ausfahren. Läuft der Motor auf Betriebstemperatur, verdampft auch das restliche Kondenswasser im Auspuff. Danach wird die Batterie abgeklemmt, ausgebaut und an ein Erhaltungsladegerät angeschlossen. Schließlich genügt schon ein einfaches Bettlaken oder eine atmungsaktive Plane – und das Fahrzeug wird den Winter gut überstehen.
Die sogenannte Ruheversicherung bietet während der Überwinterung eines Oldtimers in der Garage unter bestimmten Voraussetzungen Versicherungsschutz im Rahmen der Teilkaskoversicherung, welche beispielsweise für Brand- oder Diebstahlschäden aufkommt.