Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland stieg bis Dezember 2013 auf 5.027 Milliarden Euro an. Davon sind 1.823 Milliarden auf Sparbüchern, Tages- und Festgeldkonten und in anderen Sparanlagen angelegt. Doch in Zeiten historisch niedriger Zinsen sind selten mehr als ein Prozent Zinsen mit diesen Geldanlagen zu erzielen. Demnach erhält ein Anleger mit einer Geldanlage von 10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto nach fünf Jahren bei einem Zinssatz von einem Prozent 10.510,10 Euro - inklusive Zinseszins. Das ist kein gutes Ergebnis, zumal bei einer Inflation von derzeit 1,3 Prozent in Deutschland die Kaufkraft geringer wäre als zu Beginn der Anlage.
Rechnet man dann noch die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent hinzu, ist das Anlageergebnis noch schlechter. Bei diesem negativen Ertrag oder realen Vermögensverlust spricht man auch von negativen Realzinsen.
Die Einbußen der Sparer durch negative Realzinsen liegen allein bei Tagesgeld, Girokonten und Ersparnissen bei rund 14,3 Milliarden Euro im Jahr. Das entspricht 0,5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts.
Um allerdings Geldbeträge kurzfristig anzulegen, um zum Beispiel einen empfehlenswerten Liquiditätspuffer ("Notgroschen") in Höhe von mindestens drei Netto-Monatsgehältern vorzuhalten, bietet sich ein Tagesgeldkonto durchaus an.
Breite Streuung der Kapitalanlagen anstreben
Das bewährte Prinzip der langfristigen Kapitalanlage ist eine breite Verteilung der verfügbaren Gelder auf unterschiedliche Anlageformen. Dabei leidet die Vermögensbildung in Deutschland seit Jahren vor allem unter einer Geringschätzung der Aktie beziehungsweise der Aktienfonds. Aktien verbriefen Eigentum an Unternehmen. Gerade in Deutschland gibt es viele erfolgreiche Unternehmen, die sich in den vergangenen Krisen bewährt haben. Dieser Verzicht auf die Beteiligung am Produktivkapital gehört zu den großen Versäumnissen in der langfristigen Kapitalanlage hierzulande. Kursverluste lassen sich an den Finanzmärkten nicht ausschließen, aber eine angemessene Kombination von unterschiedlichen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe bietet bessere Aussichten auf eine vernünftige Kombination von Chancen und Risiken als eine Geldanlage vorwiegend auf Bankkonten in Zeiten historisch niedrigster Zinssätze.
Trotz des starken Kursanstiegs 2013 gehören Aktien auch im Jahr 2014 zu einer intelligenten Vermögensanlage. Die Börsen bieten weiter Chancen, denn in dem Maße, wie die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft wieder zunimmt, werden auch die Unternehmensgewinne wachsen.
Dies sind die wichtigsten Argumente, die für weiter steigende Aktienkurse sprechen:
1. Die Unternehmensgewinne dürften sich dank der verbesserten Konjunkturaussichten 2014 robust (Deutschland) oder sogar positiv (USA, EWU) entwickeln.
2. Die absolute Bewertung - zum Beispiel gemessen an der Dividendenrendite - der europäischen Aktienmärkte ist weiterhin attraktiv.
3. Die Liquiditätsschwemme als Folge der extrem expansiven Geldpolitik der Notenbanken hält insbesondere in Europa an.
4. Aufgrund zunehmender langfristiger Inflationssorgen erhöht der Realwertcharakter die Attraktivität von Aktien.
Aktienfonds sind eine Alternative zu Aktien
Aktien eignen sich jedoch wegen ihrer schwankenden Kurse nicht als Kurzfrist-Anlage. Außerdem sind eine gute Mischung über verschiedene Branchen und eine internationale Streuung wichtig. Dadurch bleibt die Vermögensanlage auch bei schwankenden Märkten stabiler. Ein einfacher Weg, in Aktien zu investieren, ist ein Aktienfonds. Dabei übernehmen Fondsmanager die Auswahl der Aktien und steuern das Risiko im Portfolio. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Nach Berechnungen des deutschen Fondsverbandes (BVI) erreichten internationale Aktienfonds in den vergangenen 20 Jahren eine Rendite von 5,2 Prozent pro Jahr und in den vergangenen 30 Jahren sogar 6,7 Prozent pro Jahr.
Alternativ zum Einstieg mit größeren Einzelbeträgen bietet es sich an, einen Sparplan einzurichten, um monatlich in ausgewählten Investmentfonds zu investieren - meist ist dies schon ab 50 Euro möglich. Mit diesen zeitlich gestaffelten Teilbeträgen umgeht man die Unsicherheit über den richtigen Einstiegszeitpunkt, dem sogenannten Timingrisiko.