Früher noch als schmuckloser Rippenradiator teilweise aufwendig durch Verblendungen oder Holzverkleidungen verdeckt, wird der Heizkörper von heute in den Raum integriert; er gehört praktisch zum Interieur. Das kann beim Neubau wie auch bei der Wärmesanierung eines Wohngebäudes der Fall sein. Doch ob Designheizkörper oder herkömmliche Modelle, über allem sollte der Grundsatz stehen: Neben kurzer Reaktions- und Aufwärmzeit ist eine regelmäßige Wärmeversorgung unerlässlich. Die Funktionsfähigkeit hat Vorrang vor optischen Ansprüchen.
Mehr als nur ein Rechteck mit Rippen
Eine neue Generation hochwertiger Heizkörper mit einfallsreichen Formen und frischen Farben haben jetzt die Hersteller auf den Markt gebracht; sie erfüllen alle Qualitätskriterien. Diese Sonderformen von Heizkörpern nennt man Designheizkörper. Die ersten Modelle dieser Art sind auch heute noch als Handtuchhalter und als Handtuchtrockner im Bad gang und gäbe. Heute haben sie sogar schon die Form von Regalen, in denen man Handtücher und Kleidungsstücke vorwärmt.
Inzwischen hat sich der Trend weiterentwickelt, da moderne Wohnansprüche auch zu neuen Raumfunktionen führen. Öffnet sich beispielweise das Bad zum Schlafzimmer oder wird die Küche zur Wohnküche, bekommt auch der Heizkörper Zusatzaufgaben. Als wohlgeformter Raumteiler sorgt er für lichtdurchlässige Transparenz, womit ein großzügiges Raumgefühl unterstützt wird. Ein Novum bei der Versorgung des Hauses ist der Heizkörper als Treppengeländer. Dabei werden einzelne Heizkörperelemente, in gebogenen oder gewinkelten Segmenten gefertigt, zum Treppenbestandteil, die so gleichzeitig für angenehme Wärme sorgen. Bei einer Niedertemperaturheizung erwärmen sie sich dennoch nur auf gerade mal 35 Grad Celsius und können problemlos berührt werden.
Neben den verbreiteten Heizkörpervarianten aus Metall gibt es Designheizkörper mit einem Korpus aus Holz, Glas oder Naturstein. Die Natursteinvarianten wie auch andere großflächige Modelle punkten durch ihren hohen Anteil an Strahlungswärme. Diese sorgt für ein angenehmes Raumklima ohne die Luft auszutrocknen. Auch die Formen gehen weit über das übliche horizontale Rechteck hinaus. Viele Modelle sind in unterschiedlichen Höhen und Breiten erhältlich. Beim Badheizkörper mit Spiegel verbindet sich das Design nicht nur mit der Heizfunktion, sondern auch mit dem Platzspareffekt. Gerade in kleineren Bädern, wo kein Platz für einen separaten Spiegel ist, kann mit einem solchen Spiegel-Badheizkörper Abhilfe geschaffen werden. Einige der Modelle sind aus hochglanzpoliertem Edelstahl. Dies erzeugt den Effekt einer spiegelähnlichen Oberfläche. Optische Akzente lassen sich auch durch beleuchtete Sonderformen setzen. So sorgt der Heizkörper neben wohliger Wärme auch für eine stimmungsvolle Beleuchtung.
Für eine gleichmäßige Druck- und Wasserverteilung
Neben der Ästhetik muss ein Heizkörpersystem auch seine Funktionstüchtigkeit unter Beweis stellen. Dass die Wärmespender gut entlüftet sind, ist selbstverständlich. Doch wie steht es mit der gleichmäßigen Druck- und Wasserverteilung sowie mit dem zügigen Aufheizen aller Rohrleitungen? Bei weiter entfernt liegenden Heizkörpern, etwa im Dachgeschoss, geht der Pumpe des Heizungskreislaufs mitunter der "Atem" aus. In solchen Fällen hilft der hydraulische Abgleich. Dabei wird vom Fachhandwerker der Durchfluss an Heizkörpern, die in Pumpennähe liegen, reduziert und mit zunehmender Entfernung immer weniger gedrosselt. Der Abgleich kann durch Voreinstellung der Thermostatventile und der Rücklaufverschraubungen an den einzelnen Heizkörpern erfolgen. Geringe Differenzen zwischen Vor- und Rücklauftemperatur an einem Heizkörper zeigen, dass der Abgleich nur unzureichend durchgeführt wurde.