Seit fast einem Jahrzehnt verzeichnet der deutsche Immobilienmarkt vor allem in Großstädten einen konstanten Preisauftrieb. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Der Trend „Zurück in die Stadt“ hält an und wird verstärkt durch Binnenwanderung innerhalb Europas sowie aktuelle Migrationsbewegungen. Zudem begünstigt die Null-Zins-Politik der EZB den Run auf Immobilien gleich doppelt, da die Kreditkosten oft günstiger als eine vergleichbare Miete sind und Immobilien trotz leichtem Renditerückgang als attraktive Anlage-Alternative gelten, nicht nur für professionelle Investoren. In vielen Ballungszentren – zu denen auch die Region Stuttgart gehört – gilt daher das Prinzip „viel Nachfrage, wenig Angebot“. Um dem entstehenden Wohnungsmangel entgegenzuwirken, bedarf es an erster Stelle einer stärkeren Neubauaktivität. Ein entsprechender Trend ist bereits zu erkennen: Laut Statistischem Bundesamt wurden 2015 erstmals seit dem Jahr 2000 wieder über 300.000 Baugenehmigungen deutschlandweit erteilt.
Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse AG: „Jahrzehntelang wurde schlichtweg zu wenig gebaut. Das rächt sich jetzt. Hinzu kommt, dass die öffentliche Hand ihre Wohnungsbauförderung zu stark gekürzt hat. Um der Nachfrage nach bezahlbaren Immobilien langfristig gerecht zu werden, bedarf es einer Umkehr.“
WHS forciert Bauen im Bestand als städtische Lösung
Das Neubaugebiet auf der grünen Wiese ist nicht die einzige Möglichkeit, um neu zu bauen. Nachverdichtung, Umnutzung von Bestandsgebäuden oder Revitalisierung von Industriebrachen bieten gerade im urbanen Raum gute Ansätze.
Aktuelle Projekte der W&W-Tochter Wüstenrot Haus- und Städtebau (WHS) setzen genau hier an: Direkt in der Stuttgarter Innenstadt liegt ein Bauvorhaben, bei dem die Umnutzung von Bestandsgebäuden und Neubau kombiniert und so gefragte Eigentumswohnungen und attraktive Stadthäuser in bester innenstädtischer Lage geschaffen werden.
„Die Umnutzung von Bestandsgebäuden und auch der Abbruch alter Bürogebäude zugunsten von Wohnbebauung im innerstädtischen Bereich trifft den Nerv der Zeit. Oft sind jedoch die Anforderungen an solche Bauvorhaben hoch und stellen große Hürden dar, etwa bei der Schaffung von Parkplätzen oder Grünflächen. Hier braucht es mehr Flexibilität und Mut zu unkonventionellen Lösungen“, sagt WHS-Geschäftsführer Alexander Heinzmann.
Mit einem gesamten Realisierungsvolumen von knapp 100 Wohneinheiten im Stuttgarter Zentrum und weiteren 50 Einheiten in Stuttgart-Bad Cannstatt gehört die WHS zu den führenden Bauträgern der Landeshauptstadt. Aber auch über die Stadtgrenzen hinaus ist die WHS aktiv und betreut 17 Bauvorhaben in der Region, allein in Leonberg entstehen aktuell drei neue Wohnprojekte, die attraktives Wohnen mit kurzen Wegen und bester Verkehrsanbindung vereinen. Zudem sind weitere Projekte in der Region geplant – in Esslingen, Sindelfingen und Böblingen sollen in den nächsten Jahren insgesamt über 100 Eigentumswohnungen und knapp 30 Reihenhäuser entstehen. Neben einer Lage mit schneller Verkehrsanbindung und guter Infrastruktur überzeugen die Projekte mit dem Preis: Die Wohnungen starten bei 3.500 Euro pro Quadratmeter, die Reihenhäuser ab einem Verkaufspreis von 480.000 Euro. Weitere 300 Einheiten sollen an den Standorten Landau und Offenburg in unterschiedlicher Projektform und Preisangeboten entstehen. Insgesamt befinden sich bei der WHS bundesweit Projekte mit einem Volumen von rund 250 Millionen Euro in Realisierung und Vorbereitung.
Parallel zur Bauträgertätigkeit gehören Stadtentwicklung, Städtebau und Immobilienmanagement zu den Geschäftsfeldern der WHS. Als Projektsteuerer verantwortet das Unternehmen aktuell Bauvorhaben mit einem Volumen von rund 500 Millionen Euro. Zudem ist die WHS in mehr als 40 Projekten der EU und der energetischen Stadtsanierung aktiv und betreut als einer der großen regionalen Hausverwalter rund 10.000 Wohneinheiten.
WI mit Rekordwerten im Jubiläumsjahr
Einen erfolgreichen Geschäftsverlauf hat auch die Wüstenrot Immobilien GmbH (WI) 2016 aufzuweisen, das Maklerunternehmen der W&W-Gruppe. Im Juni feierte die WI nicht nur ihr 25-jähriges Bestehen, sondern auch das höchste je vermittelte Objektvolumen eines ersten Halbjahres im Maklergeschäft mit einer Steigerung von 46,2 Prozent auf 163 Millionen Euro. Zusammen mit den beiden anderen kleineren Standbeinen, dem Verwertungsgeschäft und der Vermittlung von Finanzdienstleistungsprodukten (Cross-Selling), addierte sich das vermittelte Gesamtvolumen auf 192 Millionen Euro nach 145 Millionen Euro im Vorjahr. Die Provisionserlöse daraus erhöhten sich von 6,1 Millionen Euro auf 7,6 Millionen Euro. Das Umsatzwachstum liegt stark am Ausbau der Maklerorganisation und ihrer bundesweiten Präsenz. 167 Makler sind aktuell für die WI aktiv. Obwohl in den Hochpreismärkten wie Stuttgart oder München die Vermittlungszahlen aufgrund der Knappheit zurückgehen, konnte die WI ihre insgesamt vermittelten Stückzahlen um 21 Prozent steigern, da sie auch in anderen Teilmärkten tätig ist, auf denen mehr Immobilien angeboten werden.
„Weil die Preise von Einfamilienhäusern in den teuren Märkten für die meisten Kaufinteressenten unerschwinglich sind, weichen sie auf Eigentumswohnungen aus, bevorzugt im Neubau. Auch viele Ältere bevorzugen inzwischen diese Wohnform mit den Vorteilen der Barrierefreiheit, des hohen energetischen Baustandards und der hochwertigen Materialien bei der Ausstattung. Das Institut für Wirtschaftsforschung in Köln hat festgestellt, dass die Wohneigentumsquote der über 65-Jährigen um zwei auf 58 Prozent gestiegen ist, der Durchschnitt liegt bei 45 Prozent. Viele ältere Menschen schichten auch Geldanlagen in Immobilien-Kapitalanlagen um, denn die monatlichen Mieteinnahmen sind um ein Vielfaches höher als die Zinserträge aus risikoarmen Geldanlagen“, erläutert WI-Geschäftsführer Jochen Dörner.
Werterhalt von Immobilien im Auge behalten
Mit dem Kauf der eigenen vier Wände geht das Projekt „Eigenheim“ meist erst richtig los. Bei Bestandsimmobilien ist zumeist eine Sanierung oder Renovierung nötig, aber auch ein Neubau bedarf kontinuierlicher Instandhaltung, damit langfristig kein Wertverlust droht. Dazu gehören größere fachliche Vorhaben wie etwa eine energetische Sanierung oder ein barrierefreies Bad, aber auch ästhetische Veränderungen wie zum Beispiel ein neuer Bodenbelag.
„Schon heute gehen rund zwei Drittel unserer ausgezahlten Bauspardarlehen in die Modernisierung von Immobilien“, sagt Wüstenrot-Chef Hertweck. „Wer heute einen Bausparvertrag abschließt, will nicht mehr unbedingt bauen, sondern sich vielmehr große wie kleine Wohnwünsche erfüllen. Der Begriff Bausparen schränkt die Möglichkeiten dieser Vorsorge-Form ein. Deshalb hat Wüstenrot das Bausparen zum ‚Wohnsparen‘ weiterentwickelt.“ Und so bietet der neue Wohnspartarif von Wüstenrot mit seinen vier Varianten passgenaue Angebote für jeden Kundenwunsch – die positive Bewertung des Tarifs durch die Stiftung Warentest im aktuellen Magazin „Finanztest“ bestätigt dies. Das Wüstenrot Wohnsparen startet mit einem Darlehenszins von einem Prozent nominal – einen solchen niedrigen Zins hatte die Bausparkasse noch nie im Angebot.