Bewegung an kalter, frischer Luft hat gesundheitliche Vorteile: Der Körper gewöhnt sich an entsprechende Temperaturen und wird oft widerstandsfähiger gegen lästige Erkältungskrankheiten. Gleichzeitig wirkt natürliches Sonnenlicht, welchem man sich als "Büromensch" im Winter in der Regel zu selten aussetzt, stimmungsaufhellend und kann damit dem berüchtigten "Winterblues" entgegenwirken. Ärzte raten daher auch für die kalte Jahreszeit zu maßvoller Bewegung an der frischen Luft, um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
Mit der richtigen Kleidung ist Sport im Winter kein Problem
Es gibt viele Möglichkeiten der Bewegung, die sich auch von November bis Februar draußen ausüben lassen, wenn nur die Kleidung entsprechend angepasst wird. Den wenigsten Aufwand verursacht sicher ein Spaziergang an klarer, kalter Winterluft. Mit dicker Jacke, warmen und festen Schuhen sowie gegebenenfalls Mütze und Handschuhen bekleidet, kann ein Spaziergang draußen ausgesprochen wohltuend sein. Wer es gewöhnt ist, wird auch im Winter wandern gehen. Denn viele Wanderwege lassen sich, wenn der Schnee nicht zu hoch liegt, gut begehen. Festes Schuhwerk ist hier wünschenswert. Auch Skistöcke, wie sie beispielsweise für Nordic Walking zu haben sind, können beim Wandern im Schnee gute Dienste leisten.
Jogger benötigen, wenn sie im Winter ihren Sport an der frischen Luft ausüben wollen, vor allem Sportschuhe, deren Profil auch auf matschigem Boden gut greift. Sogenannte Trailrunning-Schuhe - speziell für das Laufen abseits befestigter Wege gemacht - sind hier geeignet. Wichtig für Jogger ist bei Kälte neben atmungsaktiver Bekleidung vor allem ein winddichtes Stirnband oder eine ebensolche Mütze. Denn ein Gutteil der Körperwärme beim Wintersport entweicht über den Kopf. Bei nahezu allen wintersportlichen Betätigungen gilt: Warme Füße und warmer Kopf - dann kann das Wetter sein, wie es will.
Auch das Radfahren lässt sich während der dunklen Jahreszeit mit entsprechender Bekleidung ohne große Probleme weiter ausüben, wenn es nicht gerade schneidend kalt oder eisglatt ist. Hier macht es Sinn, helle Kleidung zu bevorzugen und eventuell zusätzlich eine neonfarbene Sicherheitsweste mit Reflex-Streifen zu tragen. Es versteht sich ohnehin, dass das eigene Fahrrad verkehrstüchtig ausgerüstet sein sollte - also mit ausreichend Reflektoren und einer funktionierenden Lichtanlage. Die Technik seines Rades vor dem Winter nochmals gründlich zu prüfen, ist zweckmäßig. Ein Ersatzschlauch und etwas Fahrradwerkzeug im Gepäck schaden ebenfalls nie, wenn man mit dem Fahrrad auf Tour gehen will. Das gilt aber nicht nur im Winter.
Wer Freude an Bewegung hat und darauf auch bei entsprechender Schneelage nicht verzichten mag, sollte ruhig einmal den Skilanglauf ausprobieren. Zwar haben Ungeübte bei der Bewegung auf zwei schmalen Skiern zunächst manchmal ungewohnte Balanceschwierigkeiten, aber in Wintersportorten auch abseits der Alpen werden inzwischen Skikurse angeboten, in denen man die Bewegung auf Langlaufski hervorragend erlernen kann. Wenn man sich einigermaßen sicher fühlt, steht der gleitenden Bewegung durch einen herrlich verschneiten Winterwald nichts mehr entgegen. Hierfür sollten gespurte Loipen genutzt werden, damit Wildtiere abseits dieser Strecken nicht durch Skiläufer beunruhigt werden. Loipen sind zudem - ähnlich wie alpine Skipisten - nach Schwierigkeitsgraden eingeteilt. Gerade Anfänger auf den schmalen Skiern sollten sich vorab informieren, welcher Schwierigkeitsgrad auf ihrer ausgewählten Loipe zu erwarten ist.
Finger weg vom Alkohol
Für alle Sportarten im Winter an frischer Luft gilt: Alkoholhaltige Getränke - beispielsweise der beliebte Jagertee - bitte erst nach Beendigung des Sports. Der Genuss von Alkohol erweitert die Blutgefäße. Daher entsteht subjektiv der Eindruck, nach dem Alkoholgenuss von wohliger Wärme durchströmt zu sein - während gleichzeitig jedoch der Körper auskühlt und damit anfällig für Sportverletzungen und Erkältungen wird.
Wer bei schlechter Witterung etwas Vorsicht walten lässt und sich ansonsten witterungsangepasst kleidet, dem kann auch ein strenger Winter nicht viel anhaben. Und wenn wirklich einmal bei minus 20 Grad die Windböen ums Haus pfeifen, bleibt dem eingefleischten Sportler ja immer noch das Fitnessstudio.