Ob im Alt- oder Neubau, in der Regel kombinieren Hybridheizungen moderne Öl- oder Gas-Brennwertsysteme mit einer zweiten, alternativen Technik. Das können Solarkollektoren, Wärmepumpen oder Holz- und Pelletöfen sein. Der Nachteil beim Griff zum Brennholz ist aber: Das nachwachsende Produkt aus dem Wald enthält immer geringe Mengen an Stickstoff-, Schwefel- und Chlorverbindungen. Dadurch entstehen bei der Verbrennung schädliche Schadstoffe wie Stickstoffoxide. Zudem gelangt bei der Verbrennung des Holzes Feinstaub in die Außenluft. Und diese sehr feinen, mit dem Auge nicht sichtbaren Partikel können beim Einatmen bis tief in die Lunge eindringen und so die Gesundheit belasten. Alte Holzöfen und -kamine verschlechtern zusätzlich die Luftqualität, insbesondere in der direkten Nachbarschaft ihrer Standorte. Bei einer geringen Menge von Feuerstätten fiele das nicht ins Gewicht – doch bei 14 Millionen holzbefeuerten Kaminen und Öfen in Deutschland sind die Folgen gravierend. Deshalb mussten mit Holz betriebene Heizkessel, die vor dem 1. Januar 1995 errichtet wurden, schon vom Januar 2015 an die Emissionsgrenzwerte der Stufe 1 der 1. Bundesimmissionsschutz-Verordnung einhalten. Entsprechende Messungen des Kaminfegers schaffen Klarheit.
Auf den Wirkungsgrad achten
Die Tücken der Verbrennung von Holz sind weitgehend mit optimal eingestellten Öfen neuester Bauart sowie richtig gelagertem Holz zu vermeiden. Der Besitzer sollte kontrollieren, ob die Luftschieber richtig eingestellt sind. Denn zu wenig Luft und damit zu wenig Sauerstoff im Ofenraum verhindert die vollständige Verbrennung. Zu viel Luft hingegen erhöht die Temperatur extrem. Die Folge von beidem ist: Der Wirkungsgrad reduziert sich. Wie die Luftschieber eingestellt werden müssen, steht in der Bedienungsanleitung des Ofens.
Auch fehlerhaftes Holznachlegen kann Ursache für eine unsaubere Verbrennung sein. Der Ofen darf nicht zu voll gepackt werden. Außerdem muss das Brennholz naturbelassen und trocken sein. Nach dem Gesetz ist ein Wassergehalt von maximal 20 Prozent erlaubt. Das entspricht einer Holzfeuchte von 25 Prozent. Optimal ist eine Restfeuchte von 15 bis 20 Prozent. Bei unvollständiger Verbrennung kann außerdem giftiges Kohlenmonoxid und klimaschädliches Methangas entstehen, das 21mal stärker zur Erderwärmung beiträgt als die gleiche Menge Kohlendioxid.
Trockenes Holz ist das A und O jeder optimalen Verbrennung. Als Faustregel gilt, dass der nachwachsende Brennstoff nach dem Einschlag noch rund zwei Jahre trocknen muss, bis seine Restfeuchte auf 15 bis 17 Prozent gesunken ist. Liegt der Wert höher, geht beim Heizen zuviel Energie verloren, der Schadstoffausstoß steigt, und der Kaminofen kann Schaden erleiden.
Ein Pufferspeicher optimiert die Wärmeerzeugung
Eine gutausgelegte Holzheizung erzielt einen hohen Wirkungsgrad. Bei einem Betrieb im Winter ist das regelmäßig der Fall, während es in den Übergangszeiten schnell zu einem Wärmeüberschuss kommt. Das reduziert den Wirkungsgrad und zuviel Energie geht ungenutzt verloren. Dagegen hilft ein Pufferspeicher, der die produzierte Wärme der Holzheizung speichert, die aktuell nicht für die Erwärmung oder die Wasserversorgung des Hauses gebraucht wird. Ist genügend Platz für den Speicher vorhanden, kann man mit der „Wärme auf Halde“ vorsorgen.
Tipps von Wüstenrot zu einem umweltfreundlichen Kaminfeuer
- Vor der Planung und Anschaffung einer neuen Feuerstätte ist abzuklären, ob in der Gemeinde ein Verbrennungsverbot besteht.
- Dann ist der Wärmebedarf zu klären: Was soll beheizt werden, nur das Wohnzimmer oder auch benachbarte Räume? Reicht der Kamin dafür aus?
- Zum Lagern größerer Mengen Holz außerhalb des Hauses sind Sonneneinstrahlung, eine funktionierende Luftzirkulation und ein ausreichender Witterungsschutz erforderlich.
- Für das Bestimmen des Feuchtigkeitsgehalts ist ein Holzfeuchtemesser hilfreich. Er ist für wenig Geld im Handel erhältlich.
- Wenn man körperliche Anstrengungen nicht gewohnt ist, kommt man beim Holzhacken schnell an die eigenen Grenzen. Wer viel Scheitholz verbraucht, profitiert von einem guten Holzspalter. Ab einem Verbrauch von rund fünf Raummetern im Jahr kann der Kauf eines Holzspalters auch wirtschaftlich sinnvoll sein.