Jahrein, jahraus locken vereiste Seen und Flüsse in der kalten Jahreszeit Schlittschuhläufer nach draußen. Auch wenn dieser Sport unter freiem Himmel mehr Spaß macht als in der Eishalle, ist größte Vorsicht geboten. Die Stärke einer Eisdecke ist nur schwer einzuschätzen, und so kann dem Klang des Kufen-Aufsetzens schnell ein Knacken der Eisfläche folgen. Bei ruhendem Gewässer gilt eine Mindesteisdicke von 15 Zentimetern, bei fließenden Gewässern sogar von 20 Zentimetern, damit das Eis tragfähig ist. Und auch dann ist Sicherheit nicht gewährleistet, da die Eisdecke nicht überall gleich dick ist. Gefahren lauern in Form von dunklen Stellen oder Schnee auf dem Eis sowie Bach- oder Kanalzuflüssen. Hier ist die Eisschicht meist dünner. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, sollten Seen nur dann mit Schlittschuhen befahren werden, wenn sie von der Gemeinde geprüft und freigegeben wurden. Es sollte immer auf Warnschilder und -hinweise am Ufer geachtet werden.
Bei Einbruch ist schnelles Handeln gefragt
Passiert trotzdem ein Unglück auf dem Eis, gilt es schnell zu reagieren. Denn wenn man ins Eis einbricht, erschlaffen in rund drei bis vier Grad kaltem Wasser die Muskeln innerhalb weniger Minuten und man geht unter. Der Eingebrochene sollte versuchen, auf dickere Eisschichten zu kommen. Wichtig ist es, sich dann nicht aufzurichten, sondern flach auf dem Eis voran zu robben, um das Gewicht besser zu verteilen und nicht erneut einzubrechen. Auch beim Versuch, einem Eingebrochenen zu helfen, sollte flach robbend vorangegangen und umsichtig gehandelt werden. Eine Eigensicherung in Form eines Seils oder Ähnlichem ist unerlässlich. Der erste Schritt sollte darüber hinaus immer sein, mit 112 die Feuerwehr zu rufen.
Gefahr in Eishallen durch andere Schlittschuhläufer
Wer dem natürlichen Eis nicht traut, sollte am besten in einer Eishalle seine Runden drehen. Hier ist man vor Einbrüchen geschützt - doch Vorsicht ist trotzdem geboten, denn Unfälle können auch hier schnell passieren. Gerade unerfahrene Schlittschuhläufer rutschen oft aus oder können nicht bremsen. Dadurch werden sie zur Gefahr für sich und andere, wenn sie beispielsweise in jemanden hineinfahren. Besonders beim Sturz nach hinten kann man sich gefährliche Verletzungen am Hinterkopf zuziehen. Das Tragen eines Helms ist deshalb ratsam. Auch Handschuhe aus festem Material sind unerlässlich, um seine Finger vor gefährlichen Schlittschuhkufen zu schützen, wenn man bereits auf dem Eis gelandet ist.
Sollte in der Natur oder in einer Halle trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch ein Unfall passieren, können eine Privat-Haftpflichtversicherung und eine private Unfallversicherung hilfreich sein, damit im Nachgang finanziell alles glatt läuft. So bleibt hoffentlich der größte Schaden auf dem Eis liegen.