Egal ob schokobraun, grau, rot oder grün - farbige Wände sind derzeit im Trend. Besonders in Kombination mit weiß können sie einen schönen Akzent setzen und Atmosphäre schaffen. Doch die oftmals dunklen und kräftigen Farben später mit einer hellen zu überstreichen, ist gar nicht so einfach. Mit ein paar Tricks wird das Aufhellen der Wand dennoch praktisch zum Kinderspiel.
Hochwertige Farbroller erleichtern das Überstreichen
Am besten eignen sich hochwertige weiche Farbrollen aus künstlichem Lammfell mit mittlerer Florlänge. Für glatte oder leicht strukturierte Wände, wie sie in den meisten Innenräumen vorkommen, ist eine Florlänge von 12 Millimeter empfehlenswert. Ein Vorteil der hochwertigen - und leider auch etwas teureren - Walzen ist, dass sie im Gegensatz zu günstigeren Rollen die Farbe besser aufnehmen und gleichmäßiger auf der Wand verteilen. Zudem sollte darauf geachtet werden, die Walze mit ausreichend Farbe zu belegen. Gleichzeitig gilt, sie von überschüssiger Farbe zu befreien, indem sie auf dem Abstreifgitter abgerollt wird. Andernfalls bilden sich an der Wand Tropfen, die getrocknet wenig ästhetisch sind. Um Ecken und Ritzen zu streichen, empfiehlt sich ein Pinsel. Dieser schafft einen sauberen Rand.
Bei Farbe auf Qualität achten
Ebenso wichtig wie eine gute Walze ist die Farbe. Hier sollte eine möglichst hohe Deckkraft gewählt werden. Dabei ist "1" die beste Deckkraft, "4" die schlechteste. Qualitativ hochwertige Farben sind zwar häufig teurer, dafür erspart man sich jedoch ein mehrmaliges Anstreichen. Oftmals ist selbst eine schwarze Wand nach zweimaligem Streichen schon wieder weiß. Grund dafür ist, dass die hochwertigen Farben meist mehr Pigmente erhalten, wodurch schneller ein satter Farbeindruck entsteht.
Dispersionsfarbe hilft bei der Neutralisierung der dunklen Wand
Auch wenn die Wand in einer anderen hellen Farbe als weiß gestrichen werden soll, bietet es sich an, die dunkle Wand zunächst mit einer weißen, gut deckenden Dispersionsfarbe zu überstreichen. Das nennt sich Neutralisierung und hilft dabei, die dunkle Farbe gut zu überdecken. Auch hier kann ein zweimaliger Anstrich nötig sein. Erst wenn die vorherige Farbe gut abgedeckt ist, sollte mit der tatsächlich vorgesehenen Farbe gestrichen werden.
Zwischen den einzelnen Anstrichen ist es wichtig, den Anstrich gut trocknen zu lassen. Nur dann ist ersichtlich, ob die Wand fleckenfrei ist und die Farbe gut angenommen hat. Außerdem sollte immer von der Lichtquelle in den Raum hinein gestrichen und mit der Decke begonnen werden. So lassen sich Farbspritzer an der Wand verhindern. Daneben ist es wichtig, schnell zu arbeiten und gleichmäßig zu streichen. Denn durch längere Pausen trocknet die Farbe an. Wird dann weiter gestrichen, erkennt man den Ansatz. Um das zu verhindern, hilft das "Nass-in-Nass"-Verfahren. Hierbei wird die Wand in senkrechten, noch feuchten und sich überlappenden Bahnen gestrichen.
Wand-Tattoo
Eine nette Alternative zu einer farbigen Wand sind sogenannte Wand-Tattoos. Diese gibt es in allen möglichen Farben und Formen: Vom Tiermotiv über verschnörkelte Muster bis hin zum Schriftzug. Durch einfaches Aufkleben lässt sich damit ein wenig frischer Wind in die Wohnung bringen - und ist dabei nicht mit lästigem Überstreichen verbunden. Und da sich die Wand-Tattoos leicht wieder entfernen lassen, sind sie vor allem für diejenigen empfehlenswert, die es gerne abwechslungsreich haben.