Die Zinsen befinden sich seit Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau und sind seit mehreren Monaten erneut auf Talfahrt. Noch zur letzten Jahreswende hatte die Rendite für die zehnjährigen Bundesanleihen bei knapp zwei Prozent gelegen. Seither hat sich der Zinssatz nochmals glatt halbiert. Bei Anleihen mit Laufzeiten von zwei und drei Jahren liegt der Zins inzwischen sogar zeitweise unter Null. Wer diese Papiere erwirbt, erhält folglich keine Zinsen mehr, sondern muss sogar draufzahlen.
Anfang September dieses Jahres senkte die Europäische Zentralbank den Leitzins auf nur noch 0,05 Prozent - mit Folgen für Sparer. Denn der Leitzins ist ein Gradmesser für das allgemeine Zinsniveau für Geldanlagen. Bei niedrigeren Leitzinsen sinken für gewöhnlich auch die Sparzinsen. Vor diesem Hintergrund sollten private Sparer nicht untätig bleiben und ihre bisherige Anlagestrategie bei der Vermögensbildung überprüfen.
Der Multi-Asset-Ansatz als Ausweg aus der Anlagemisere
Wer in Zeiten niedriger Zinsen mit seiner Anlage noch Geld verdienen möchte, sollte in Anlageklassen jenseits der üblichen Kategorien wie Sparbücher, Tagesgelder und Terminanlagen investieren. Ein bewährtes Prinzip der langfristigen Kapitalanlage stellt der Multi-Asset-Ansatz dar, also die Aufteilung des Vermögens in mehrere Anlageklassen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die richtige Aufteilung es ermöglicht, eine ansprechende Rendite zu erwirtschaften und dabei die Risiken zu minimieren.
Das dürfte auch in der heutigen Zeit unverändert gelten, wenngleich unter schwierigeren Bedingungen. Denn neben den generell sehr niedrigen Zinsen ist auch zu berücksichtigen, dass gleichzeitig die Schwankungen an den Kapitalmärkten zugenommen haben. Um positive reale Renditen zu erwirtschaften, bedarf es daher heute flexibler Anlagestrategien, eines aktiven Managements, eines umfassenden Risikomanagementansatzes und einer breiten Streuung auf unterschiedlichste Anlageklassen. Neben den traditionellen Vermögensformen wie selbstgenutztes Wohneigentum, Aktien und Anleihen kommen zum Beispiel Immobilienanlagen, Rohstoffe und Währungen in Betracht. Dies unterscheidet Multi-Asset-Fonds auch von den sogenannten Mischfonds. Bei Mischfonds liegt der Investitionsschwerpunkt meistens auf Aktien und Anleihen.
In der Theorie ist das relativ einfach darzustellen und vermutlich auch nachvollziehbar. Doch dürfte dem Privatsparer, der sich ja meist nur nebenbei mit Themen dieser Art befassen kann, die Umsetzung vermutlich durchaus einiges Kopfzerbrechen bereiten und ihn schnell überfordern. Daher könnten für ihn sogenannte Multi Asset Fonds einen Ausweg bieten. Sie können auf einen dynamischen Kapitalmarkt schnell reagieren, Risiken breiter streuen und auf einer breiten Basis eine Vielzahl von Anlagechancen nutzen. Fonds, welche nach diesem Konzept arbeiten, sind etwa der Flossbach von Storch - Multiple Opportunities R oder der W&W Vermögensverwaltende Strategie.
All das veranlasst immer mehr Anleger, Teile ihres Vermögens in Richtung Wertpapiere umzuschichten und die damit untrennbar verbundenen Wertschwankungen in Kauf zu nehmen. Empfehlenswert ist ein Anlagehorizont von mindestens sieben Jahren. Ein weiterer Vorteil des Fondskonzeptes ist, dass man auch bei einem überraschendem Kapitalbedarf zeitnah an sein Geld kommen kann.