2013 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche erneut deutlich gestiegen, wie die Kriminalstatistiken der fünf bevölkerungsreichsten Bundesländer zeigen. Einen Negativrekord stellt dabei Baden-Württemberg auf: Hier hat laut Polizei die Zahl der Fälle um fast 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Aber auch Bayern (nahezu zwölf Prozent mehr), Hessen (gut zwei Prozent Zuwachs), Niedersachsen (fast acht Prozent plus) und Nordrhein-Westfalen (plus 1,5 Prozent) vermelden Steigerungen. Gelegenheit macht Diebe, sollte man als Haus- oder Wohnungsbesitzer stets bedenken.
Verschiedene Betreuungsaufgaben
Nicht immer ist ein Urlaub der Grund, für längere Zeit nicht zuhause sein zu können. Oft ist eine wichtige Geschäftsreise zu unternehmen oder akute Gesundheitsprobleme machen einen Krankenhausaufenthalt notwendig. Wo eine gewachsene Vertrauensbasis zwischen Nachbarn vorhanden ist, regelt sich eine auch unvorhergesehene Vakanz schnell.
Doch nicht jeder Haus- oder Wohnungsbesitzer kann sich auf einen guten Geist in der Nachbarschaft verlassen. Deshalb hat sich seit einiger Zeit ein Dienstleistungsgewerbe etabliert, das professionell Tätigkeiten übernimmt, die sonst in einem guten Nachbarschaftsverhältnis geregelt werden: die Haushüter-Agenturen. Sie arbeiten nach einem breit gefächerten Angebotsspektrum, wobei sich der Auftraggeber je nach seinem Bedarf ein „Paket“ zusammenstellen kann.
Beispielsweise gibt es eine Betreuungsaufgabe, die sich nur auf das Objekt „Haus“ bezieht. Bei dieser Serviceleistung bewohnt der Haushüter ununterbrochenen das Anwesen. Das soll nach außen den Eindruck erwecken, dass der Eigentümer selbst zu Hause ist. Der „Ersatz“-Hausbesitzer hat das zu betreuende Objekt vor Schäden jeglicher Art zu bewahren. Sollte doch mal ein Notfall eintreten, werden von ihm die ersten notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Je nach Lage kann dazu gehören, Polizei oder Feuerwehr zu alarmieren sowie Handwerker oder Hilfsdienste zu benachrichtigen.
Der Haushüter betreut auch Büros, die der Heimarbeit dienen. Er sortiert beispielsweise die Eingangspost, nimmt Telefongespräche an und leitet, wenn vorher abgesprochen, Telefaxe an den Hausherrn weiter. Dieser Service soll allerdings keine Sekretärin im üblichen Sinne ersetzen.
Hüter mit behördlicher Zulassung
In einer erweiterten Version einer professionellen Betreuung kümmern sich die Haushüter auch um Personen, die das Haus aus unterschiedlichen Gründen nicht verlassen können oder wollen, etwa ein nicht reisefähiges Familienmitglied. Sie erhalten Hilfe bei der normalen alltäglichen Lebensführung, auch wenn es nur darum gehen sollte, ihnen ein wenig Gesellschaft zu leisten. Es wird für die Mahlzeiten gesorgt und auf die vorgeschriebene Einnahme von Medikamenten geachtet. Dabei handelt es sich jedoch immer nur um Hilfeleistungen und nicht um Arbeiten der Gesundheits- und Krankenpflege.
Auch wenn Haustiere nicht auf die Reise oder in die Klinik mitgenommen werden können, steht die Haushüter-Organisation bereit. Deren Mitarbeiter befasst sich individuell mit dem Tier und verbringt die Zeit während der Betreuungsdauer mit ihm zusammen in dessen gewohnter Umgebung. An Hand einer detaillierten Checkliste wird festgehalten, wie das Tier zu betreuen und zu versorgen ist sowie welche Eigenarten und Gewohnheiten zu berücksichtigen sind.
Die meisten organisierten Haushüter-Agenturen arbeiten einheitlich nach strengen Bestimmungen und Anforderungen. Sie haben eine behördliche Zulassung, verfügen über Betriebshaftpflichtversicherungen gegen Schäden sowie Unfallversicherungen der Mitarbeiter. Strenge Diskretion gehört zum Selbstverständnis eines seriösen Anbieters. Je nach Leistungsumfang kostet ein Haushüter pro Tag zwischen 50 und 70 Euro. Zusätzliche Aufgaben, etwa Personenbetreuung, Büroservice oder Tierbetreuung, werden gesondert berechnet.
Die Haushüter-Funktion gilt als haushaltnahe Dienstleistung und ist steuerlich begünstigt. Nach Rückkehr des Hausbesitzers wird gemeinsam ein Abnahmeprotokoll ausgefüllt. Darin werden auch eventuelle Unregelmäßigkeiten, Beschwerden oder Wünsche festgehalten.