Um der Wohnraumknappheit in der Region Stuttgart (Stadt Stuttgart sowie Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr) entgegen zu wirken, plädieren 85 Prozent der Befragten für die Umnutzung von Bestandsgebäuden. Dies kann etwa durch die Wandlung von Büro- in Wohnraum bewerkstelligt werden. 43 Prozent der Befragten befürworten außerdem die Aufstockung von Stadthäusern und unterstreichen damit ebenfalls den Ansatz, zunächst bestehende Gebäude zur Schaffung neuen Wohnraums zu nutzen. Falls neue Bauflächen ausgewiesen werden sollten, dann laut 76 Prozent der Befragten im Stadtrandbereich bzw. Umland von Stuttgart, immerhin 53 Prozent sind auch für neue innerstädtische Bauflächen. Gleichwohl wollen die Bürgerinnen und Bürger trotz Wohnraumknappheit auf innerstädtisches Grün nicht verzichten: Nur rund 18 Prozent sind der Ansicht, dass städtische Grünflächen in Bauland umgewandelt werden sollten.
Den Erwerb einer Immobilie in der Region Stuttgart hält mit 46 Prozent jedoch nur knapp die Hälfte der Befragten finanziell für realisierbar, 47 Prozent schließen das für sich aus. Lediglich 17 Prozent sind bereit, für das eigene Heim Kompromisse bei der Wohnfläche oder Bauausführung einzugehen.
Umzug in ländliche Regionen nur, wenn der Rahmen stimmt
Und wie steht es mit der Bereitschaft, eine Immobilie in ländlichen Gebieten außerhalb der Region Stuttgart zu erwerben? Damit die in Stuttgart lebenden Befragten diesen Schritt in Erwägung ziehen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein: 89 Prozent erwarten eine gute Verkehrsanbindung, 88 Prozent eine gute Infrastruktur vor Ort mit Kinderbetreuung, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Kulturangebot. Bei 82 Prozent der Befragten käme eine Immobilie außerhalb der Region Stuttgart nur bei erheblichen Preisnachlässen von im Schnitt 35 Prozent in Frage.
Und ganz wesentlich ist die Fahrzeit: Für 76 Prozent der Befragten kommt der Erwerb einer Immobilie außerhalb der Region Stuttgart nur infrage, wenn die Fahrzeit in die Stadt möglichst gering ist. Dies gilt für die Stuttgarter auch bei einem Umzug in die Region außerhalb der Landeshauptstadt: Mehr als durchschnittlich 36 Minuten wollen die Befragten nicht für den Weg nach Stuttgart aufbringen – Rentner und Pensionäre im Schnitt sogar nur 34 Minuten. Für die überwiegende Mehrheit (59 Prozent) ist bereits bei 30 Minuten die Schmerzgrenze erreicht. Keiner der Befragten wäre darüber hinaus bereit, für kostengünstigeren Wohnraum eine Fahrzeit zur Stadt von über 60 Minuten in Kauf zu nehmen. Der Wunsch nach Stadtnähe lässt sich also nicht mit günstigeren Preisen im Umland aufwiegen.
Mehrheit bevorzugt Einfamilienhaus
Sollte dennoch Eigentum in ländlichen Gebieten außerhalb der Region Stuttgart erworben werden, bleibt für rund 53 Prozent der Befragten das Einfamilienhaus mit großem Abstand das bevorzugte Wohnkonzept – vor allem für Familien mit Kindern bzw. Haushalte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 2.500 Euro. Für Single- und Rentner-Haushalte sind dagegen auch Eigentumswohnungen (23 bzw. 26 Prozent der Nennungen) und Mehrgenerationenhäuser (22 bzw. 24 Prozent der Nennungen) attraktiv.
Dazu Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse AG: „Die Befragung zeigt: Die Region Stuttgart bleibt für die Bevölkerung trotz Wohnraumverknappung und hoher Preise äußerst attraktiv. Wer hier wohnt, will hier bleiben – und das gerne in der eigenen Immobilie.“
Und Alexander Heinzmann, Geschäftsführer der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH (WHS), ergänzt: „Die Befragung zeigt deutlich, dass wir innovative und kostengünstige Wohnkonzepte brauchen, um den Erwerb von Wohneigentum in der Region Stuttgart trotz steigender Preise und geringem Angebot möglich zu machen.“
Methodik: TNS Infratest hat im Zeitraum 18. bis 30. Mai 2016 im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische AG insgesamt 500 Personen telefonisch befragt. Die Befragung ist repräsentativ für die Bevölkerung in der Stadt Stuttgart ab 18 Jahren.