Auf längeren Reisen, insbesondere ins Ausland, viel Bargeld mit sich herumtragen zu müssen, ist manch einem zu gefährlich. Und es ist auch nicht notwendig. So wie beim täglichen Einkauf oder im Internetshop Kreditkarten aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, leisten sie auch unterwegs gute Dienste. Pro Jahr werden in Deutschland über 400 Millionen Transaktionen mit Kreditkarten durchgeführt. Der Name "Kreditkarte" bedeutet, dass der Karteninhaber zunächst mit der Karte bezahlt und das Kreditkartenkonto in der Regel nur einmal im Monat ausgleichen muss. Sie folgen also dem Prinzip Leistung jetzt, Bezahlung später. Die meisten Besitzer einer Kreditkarte nutzen Mastercard oder Visa, die von Banken in Zusammenarbeit mit den Kreditkartenorganisationen ausgegeben werden. Daneben gibt es noch Diners und American Express, deren Karten die Kunden direkt von der Kartengesellschaft erhalten. Diese vier Unternehmen teilen sich nahezu den gesamten europäischen Kreditkartenmarkt.
Das Kartenangebot wird vielfältiger
Kreditkarten bieten neben der reinen Zahlungsfunktion mittlerweile auch zahlreiche Zusatzleistungen wie etwa Versicherungen oder Bonusprogramme. Da nicht jeder Kunde von den angebotenen Extra-Vorteilen unbedingt profitieren kann, sollte man für sich prüfen, welche Leistungen tatsächlich sinnvoll sind und auch einen finanziellen Vorteil bringen. Aus der Palette möglicher Kartenvarianten gilt es, die passende herauszufinden, denn die Kreditkarte sollte auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse abgestimmt sein.
Die Standard-Ausführung der Kreditkarte ist heute als "Classic-Karte" auf dem Markt. Sie eignet sich für den täglichen Einkauf, Kino- und Restaurantbesuche und alle spontanen Unternehmungen. Die Kartenfunktionen Bezahlen und Geldabheben stehen im Vordergrund. Diese Basiskarte bietet Sicherheit beim bargeldlosen Bezahlen, unabhängig von Zeit und Ort. Die Classic-Karten gibt es mit sehr geringen Jahresgebühren oder sogar komplett kostenlos, zum Beispiel als Beigabe zum Girokonto des jeweiligen Kreditinstituts.
Wird die Kreditkarte sehr häufig als Zahlungsmittel genutzt, lohnt sich die besser ausgestattete Gold-Kreditkarte. Neben dem bargeldlosen Bezahlen bieten diese Karten häufig ein Bonussystem an. Bei jedem Einkauf werden die Einkaufsumsätze gesammelt. Ist ein bestimmter Gesamtumsatz erreicht, erhält man einen Bonus rückvergütet. Auch die Höhe des Bonus' richtet sich nach dem erreichten Kartenumsatz. Zusätzlich beinhalten diese Karten Serviceleistungen rund um den Einkauf wie zum Beispiel Internet-Rechtsschutzversicherungen und eine Best-Preis-Garantie. Diese Garantie erstattet dem Käufer die Differenz zwischen dem tatsächlich von ihm gezahlten Kaufpreis einer Neuware und dem geringeren Kaufpreis, den der Käufer für die identische Ware in einer anderen öffentlichen Verkaufsstelle gesehen hat.
Praktischer Einsatz im Ausland
Noch besser ausgestattet sind die Premium-Kreditkarten. Alle Leistungen der Classic- und Goldkarte sind in diesen Karten inklusiv. Der große Vorteil ist, dass man im Ausland ein währungsunabhängiges Zahlungsmittel in der Tasche hat. Neben dem problemlosen Bezahlen von Einkäufen und Rechnungen erhält man weltweit an 1,6 Millionen Geldautomaten Tag und Nacht Bargeld. Natürlich gleich in der jeweiligen Landeswährung, so dass man nicht erst Geld umtauschen muss. Zusätzlich profitiert man bei dieser Karte von einem umfangreichen Versicherungspaket, wie zum Beispiel Reise-Rücktritts- und Abbruch-Versicherung, Auslandsreisegepäckversicherung oder Reise-Service-Versicherung. Diese Versicherung erbringt Leistungen in Notfällen, die dem Karteninhaber und seinen Familienangehörigen während einer Reise zustoßen. Dazu zählen auch der Verlust von Reisedokumenten und Reisezahlungsmitteln. Mit diesem umfassenden Service- und Leistungspaket ist entspanntes Reisen möglich.
Eines allerdings sollte jeder Inhaber einer Kreditkarte stets bedenken - so einfach und entspannt das Einkaufen und das Reisen mit einer Kreditkarte auch immer sein mögen, abgerechnet wird am Schluss. Zur eigenen Absicherung muss man seinen Ausgabenstand fest im Blick behalten, damit es beim Kontoausgleich nach einigen Wochen kein böses Erwachen gibt.