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Billigflaggen: Anarchie auf der Hochsee

tudie: Billigflaggen verschärfen Piratenfischerei. Katastrophale Sicherheitsstandards

(lifePR) (Hamburg, )
Schiffe, die unter sogenannten Billigflaggen fahren, verletzen Fischereirechte und weisen oftmals katastrophale Arbeitsbedingungen und Sicherheitsstandards auf. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des WWF und der Internationalen Transportarbeiter Förderation (ITF) hervor. "Durch die fehlenden Kontrollen in vielen Billigflaggen-Staaten erhalten Schiffsbetreiber einen Freibrief zur Ausbeutung von Menschen und Meeren", so WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht.

Unter Billigflaggen registrierte Fischtrawler seien mit verantwortlich für die illegale Fischerei in internationalen Gewässern, so der WWF. Allein auf der Hochsee verursacht die Piratenfischerei jährlich einen wirtschaftlichen Schaden von 1,2 Milliarden US-Dollar. Es gibt nach Angaben der Studie einen regelrechten Trend, große Fischtrawler unter Billigflaggen fahren zu lassen.

So verzeichnet beispielsweise das internationale Schiffsregister von Lloyds in London 318 industrielle Fischtrawler, die in Kambodscha, Georgien, Mongolei, Nordkorea, Sierra Leone und Togo gemeldet sind. Keines dieser Länder hat jedoch Genehmigungen für die Fischerei in internationalen Gewässern eingeholt. Andererseits stehen zahlreiche Schiffe aus diesen Länder wegen illegaler Fangpraktiken auf den Schwarzen Listen von Organisationen, die die Fischerei auf der Hochsee kontrollieren.

Der Report untersucht mehrere Beispiele, etwa das der spanischen Reederei Vidal Armadores: Ihre Schiffe sind wiederholt wegen illegaler Fischerei auf Seehecht aufgefallen und auch bestraft worden. Die Trawler wechselten über die Jahre mehrfach ihre Namen und den Flaggenstaat. Trotzdem hat das Unternehmen laut Medienberichten vor einigen Jahren noch drei Millionen Euro Subventionen der spanischen Regierung bekommen, unter anderem für den "experimentellen" Fang auf Seehecht.

Jedes Land, unter dessen Flagge die Meere befahren werden, müsse für effektive Kontrollen und Transparenz sorgen, fordert der WWF. In diesem Zusammenhang sei das neue EU-Gesetz gegen die illegale Fischerei zu begrüßen. Ab 2010 wird Brüssel selbst eine Schwarze Liste mit Schiffen führen, die unter dem Verdacht stehen, illegal zu fischen und empfindliche Geldstrafen gegen Piratenfischer einführen. "Die ist ein erster Schritt, um den Sumpf krimineller Geschäfte mit Fisch auszutrocknen", so Schacht.

Der WWF fordert die Vereinten Nationen auf, das internationale Seerecht zu stärken und wirksame Maßnahmen gegen solche Billigflaggen-Länder zu ergreifen, die das Recht mit Füßen treten.

Weitere Informationen:

Den Report "Real and Present Danger. Flag State Failure and Maritime Saftey" können Sie unter www.wwf.de/presse <http://www.wwf.de/presse> herunterladen.
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