Mit großer Sorge hingegen sieht der WWF die Planungen von RWE Dea für künftige Ölbohrungen und Ölförderungen im deutschen Wattenmeer. Laut einem Beitrag von ARD-Report, der heute ausgestrahlt wird, hat RWE Dea letzte Woche einen neuen Antrag auf Erkundungsbohrungen im schleswig-holsteinischen Nationalpark gestellt. Zudem will sich der Konzern weitere Zugriffsrechte für die Ölausbeutung im Nationalpark sichern.
"Ölbohrungen haben im Nationalpark nichts zu suchen. Ein solches Ansinnen ist nicht nur unmoralisch, es verstößt auch gegen deutsches und europäisches Naturschutzrecht", betont der WWF-Sprecher. "Sollte RWE Dea eine rechtswidrige Genehmigung erhalten, wird der WWF gemeinsam mit anderen Naturschutzverbänden dagegen klagen." Der WWF verweist darauf, dass neue Ölförderungen im Wattenmeer unabhängig von der Verleihung des angestrebten Welterbe-Titels nicht mit geltendem Recht vereinbar seien.
Damit künftig Klarheit herrsche, müsse das deutsche Bergrecht geändert werden. Nationalparke sollten generell von der Rohstoffförderung ausgenommen werden, fordert der WWF. "Das Gerüst des Bergrechts stammt aus der Frühzeit des Raubtierkapitalismus - es hat mit einer modernen, ökologischen Wirtschaftsweise nicht zu tun. Rohstoffförderung um jeden Preis darf es in Deutschland nicht mehr geben", sagt Rösner.
Hintergrundinformationen zu den geplanten Ölbohrungen im Wattenmeer unter:http://www.wwf.de/...