Ob Großer Panda, Malaienbär, Brillenbär, Eisbär, Lippen- oder Kragenbär - die Schwierigkeiten, vor denen die verschiedenen Bärenarten stehen, sind überall auf der Welt die gleichen: Das Verschwinden ihres Lebensraums, Wilderei und Umweltverschmutzung. Der jüngste Neuzugang auf der Roten Liste, der Malaienbär, verliert beispielsweise nicht nur immer mehr seines Lebensraums an Siedlungs- und Straßenbau, sondern landet auch illegal als angebliches Heilmittel in traditioneller asiatischer Medizin. "Sogar in Schutzgebieten werden immer wieder Wilderer aufgegriffen", sagt WWF-Experte Ziegler. "Solange die Nachfrage nach Bärentatzen und -galle besteht, wird sich daran auch kaum etwas ändern." Inzwischen würden vor allem in Südostasien immer mehr Bären getötet, weil sie sich zu nah an menschliche Siedlungen wagen, dabei Vieh reißen oder Felder verwüsten.
Den Gesamtbestand aller acht Bärenarten schätzt der WWF auf höchstens 1,2 Millionen Tiere. "Wie wenig erwünscht Bären sind, lässt sich derzeit in den österreichischen Alpen beobachten", sagt WWF-Experte Stefan Ziegler. "Trotz eines Wiederansiedlungsprojekts des WWF und obwohl die Bären in den Alpen gute Lebensbedingungen vorfinden, nimmt der Bestand in Österreich stetig ab. Die Jungtiere verschwinden einfach. Wir würden gerne glauben, dass sie abwandern, müssen aber davon ausgehen, dass mindestens ein Teil von ihnen illegal geschossen wird."