Viviane Raddatz, Fachbereichsleiterin für Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland erklärt dazu: „Der WWF begrüßt und unterstützt das Bemühen der Bundesregierung, mit der geplanten Kampagne und einem Effizienzgipfel Einsparungen anzuregen und insbesondere die Nachfrage nach fossilen Energien zu senken. Gerade angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kommt es darauf an, der fossilen Abhängigkeit in der Industrie, im Verkehrs- und Energiesektor sowie in den Haushalten verstärkt entgegenzutreten.
Der WWF unterstützt die Ansprache der Haushalte, denn diese spielen in der Tat eine Rolle. Allerdings kann dies nur von politischen Vorgaben für Effizienz und Einsparungen in allen Bereichen getragen sein. Eine großangelegte Energiesparkampagne darf sich deshalb nicht in Tipps für Verbraucher:innen erschöpfen. Zwar ist die große Mehrheit der Bevölkerung bereit, auch privat einen teils substanziellen Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten – das belegen Umfragen. Der Verbrauch muss aber auch jenseits von individuellen Verhaltensveränderungen schnell und strukturell reduziert werden. Die dezidierte Ausrichtung der Kampagne auf Beiträge der Privathaushalte und des Gewerbes greift deshalb zu kurz.
Notwendig sind insbesondere verbindliche Einsparungen im Industriesektor. Effizienzmaßnahmen müssen dabei an wirtschaftliche Hilfen geknüpft werden. Im Verkehrssektor wäre unter anderem ein Tempolimit sinnvoll.“
Der WWF verweist auf Vorschläge im Bündnis mit anderen Verbänden, wie Effizienzmaßnahmen auch jenseits der Haushalte schnell vorangetrieben werden können. Ebenso hat der WWF Vorschläge zu Instrumenten für strukturelle Einsparungen in allen Sektoren vorgelegt.