Laut der Untersuchung verbraucht jeder Chinese rechnerisch 1,6 Hektar Land. Damit liegt China zwar unter dem weltweiten Durchschnitt von 2,2 Hektar und auf dem 69. Platz unter 147 untersuchten Nationen - zum Vergleich: Deutschland schafft es auf fast 6 Hektar pro Person (Rang 23). Doch kein anderes Entwicklungsland der Erde überzieht sein biologisches Konto in so rasantem Tempo wie die Volksrepublik. "Das Bevölkerungswachstum und der enorme Wirtschaftsaufschwung schaffen ein immer größer werdendes ökologisches Defizit", sagt WWF-Artenschutzexpertin Susanne Honnef. "China entnimmt der Natur viel mehr Ressourcen, als sich regenerieren können."
Die Untersuchung, die auf den letzt verfügbaren Zahlen von 2003 basiert, schlägt einfache Strategien vor, um dem Problem beizukommen. WWF-Expertin Martina Fleckenstein: "Gerade in einem Entwicklungsland müssen die Lösungswege simpel und günstig zu beschreiten sein. Deshalb raten wir beispielsweise, flächendeckend in saubere Technologien zu investieren und komplett auf Energiesparlampen umzustellen." Um wirklich voranzukommen, müssten alle Problemfelder parallel mit solch einfachen Lösungsansätzen angegangen werden, Stadtentwicklung und Landmanagement ebenso wie Energieeffizienz und die Verringerung von Problemabfällen. Fleckenstein: "Wir brauchen - nicht nur in China - den ökologischen Umbau des gesamten Lebensstils. Konkret heißt das: Wasser sparen, weniger Fleisch essen, verantwortungsvoll und weniger kaufen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, um nur einiges zu nennen."
Die englischsprachige Studie und umfangreiche Hintergrundinformationen zum Umwelt- und Naturschutz in China finden Sie unter www.wwf.de/china