- • Neue Studie der Wildlife Justice Commission beleuchtet Verstrickung von Tiger-Zuchteinrichtungen in Südostasien in Schmuggel mit Tigern und Tigerteilen
- • Regionale Schwerpunkte in Thailand, Laos und Vietnam
- • WWF fordert stärkere Strafverfolgung, schärferes Vorgehen gegen Tigerfarmen und Vereinbarung robuster Standards auf laufender Konferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen CITES in Panama
Diese Tigerfarmen versuchen den oberflächlichen Anschein zu erwecken, einen positiven Beitrag zur Tiger-Population zu leisten. Doch in Wirklichkeit – so die Wildlife Justice Commission – sind viele Tigerfarmen tief im Sumpf der organisierten Kriminalität und des illegalen Tigerhandels verstrickt. Sie befeuern Nachfrage und Handel mit ganzen Tigern und Tigerteilen wie Zähnen, Knochen, Fellen aus denen u.a. Tierpräparate, Bettvorleger, Amulette oder vermeintliche Medizin hergestellt werden. Regionale Schwerpunkte der illegalen Aktivitäten, an denen Tigerfarmen beteiligt sind, liegen in Thailand, Laos und Vietnam
Der WWF Deutschland forderte vor dem Hintergrund des Berichts eine stärkere Strafverfolgung von Tiger-Wilderei und –Schmuggel, die Schließung illegaler Wildtier-Märkte und ein schärferes Vorgehen gegen Tigerfarmen. Dies müsse sich auch in der Beschlussfassung der laufenden UN-Artenschutzkonferenz CITES in Panama niederschlagen. Denn laut der kürzlich vorgestellten Skin & Bones-Studie des Artenschutznetzwerks TRAFFIC werden jährlich mindestens 150 Tiger im illegalen Handel beschlagnahmt – lebendig oder jeweils ganzen Tigern entsprechende Bestandteile wie Schädel, Klauen, Felle oder Zähne.
Der Fachbereichsleiter Artenschutz beim WWF Deutschland, Dr. Arnulf Köhncke, sagte: „Der illegale Handel mit Tigern und Tigerteilen aus sogenannten Tigerfarmen ist neben der Wilderei und dem Schmuggel von streng geschützten frei lebenden Tigern ein wichtiger und trauriger Bestandteil der Organisierten Kriminalität und bedroht den gesamten Tigerbestand. Die betroffenen Länder gehen dagegen bereits vor, doch die Anstrengungen gegen den illegalen Tiger-Handel müssen weiter deutlich erhöht werden. Hier sind gemeinschaftliche Anstrengungen vonnöten. Erforderlich sind z.B. ein besserer Informationsaustausch, eine intensivere Zusammenarbeit, schärfere Gesetze und mehr Ressourcen für die regionalen Strafverfolgungsbehörden. Der laufenden Konferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen CITES kommt eine zentrale Rolle zu, hierfür robuste Standards zu setzen.“
Weitere Informationen:Wir bieten Ihnen gerne Footage zum Thema.
Die Studie der Wildlife Justice Commission: „To skin a cat: How organised crime capitalises and exploits captive tiger facilities” finden Sie in Kürze auf www.wwf.de; auf Anfrage schicken wir sie Ihnen gerne zu.